19.10.2024
Glanz und Gefahr: Wenn Luxusuhren Beute werden
Rolex & Co.: Luxusuhren sind begehrt – auch unter Dieben Die Welt der Luxusuhren ist ein glitzerndes Universum voller Präzision, Exklusivität und Status. Marken wie Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet stehen für erstklassige Qualität, handwerkliche Kunst und eine lange Tradition in der Uhrenherstellung. Doch so begehrt diese Zeitmesser bei Uhrenliebhabern und Sammlern sind, so attraktiv sind sie auch für Kriminelle. Eine zunehmende Anzahl spektakulärer Diebstähle und Überfälle zeugt von einer neuen Welle der Uhren-Kriminalität, die sowohl Einzelpersonen als auch den Einzelhandel betrifft. Die Schweizer Luxusuhrenindustrie blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem die Exporte auf ein Rekordniveau gestiegen sind. Allein im vergangenen Jahr wurden Armbanduhren im Wert von 25,5 Milliarden Franken exportiert, was einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Doch dieser wirtschaftliche Erfolg hat auch eine Schattenseite: eine steigende Anzahl von Diebstählen und Raubüberfällen. Die Begehrlichkeit von Luxusuhren ist so hoch wie nie zuvor, und dies spiegelt sich in der steigenden Kriminalitätsrate wider. In London, einer der Metropolen des internationalen Uhrenhandels, haben einige Vorfälle für Aufsehen gesorgt. Ein Beispiel ist der fehlgeschlagene Überfall auf einen kuwaitischen Playboy, dessen Bugatti Veyron angegriffen wurde, in der Hoffnung, seine teure Uhr zu erbeuten. Solche Vorfälle veranschaulichen das Risiko, das Besitzer von Luxusuhren tragen, und die Dreistigkeit der Diebe. Daten von The Watch Register, einer Organisation, die eine umfangreiche Datenbank für verlorene und gestohlene Uhren führt, zeigen, dass die Zahl der gemeldeten Diebstähle im letzten Jahr um 60 Prozent zugenommen hat. Insbesondere die Marke Rolex steht im Fokus der Diebe. Von allen berichteten Fällen entfallen 44 Prozent auf Rolex-Uhren, gefolgt von Omega und Breitling. Der Wert und das Prestige dieser Uhren ziehen internationale kriminelle Netzwerke an und machen sie zu einem bevorzugten Ziel. Um dem Problem entgegenzuwirken, haben beispielsweise in Paris und London die Polizeibehörden spezielle Task Forces eingerichtet, um Uhrendiebstählen entgegenzuwirken. Auch die Uhrenhersteller selbst sind alarmiert und suchen nach Wegen, um ihre Kunden zu schützen. So hat Audemars Piguet ein Programm aufgelegt, das den Kunden im Falle eines Diebstahls die Uhr über einen Zeitraum von zwei Jahren ersetzt. Für Uhrenbesitzer bedeutet diese Entwicklung, dass sie umso mehr auf die Sicherheit ihrer wertvollen Zeitmesser achten müssen. Viele wenden sich an spezialisierte Versicherungen, um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen, und auch die Händler müssen ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken. Neben mechanischen und elektronischen Schutzvorrichtungen setzen einige auf den Schutz durch private Sicherheitsdienste oder verstärkte Präsenz der Polizei in gefährdeten Gegenden. Trotz der gestiegenen Kriminalitätsrate bleibt die Nachfrage nach Luxusuhren ungebrochen. Uhrenliebhaber und Sammler aus aller Welt sind bereit, hohe Summen für die Meisterwerke der Uhrmacherkunst zu bezahlen. Die Uhrenindustrie hofft, dass die Faszination für ihre Produkte nicht durch die Angst vor Diebstählen getrübt wird und dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität greifen werden. Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Klar ist, dass sowohl die Uhrenhersteller als auch die Besitzer von Luxusuhren wachsam bleiben müssen. Die Polizei und die Justiz sind gefordert, effektive Strategien zur Eindämmung der Uhren-Kriminalität zu entwickeln. Nur so kann das Vertrauen in den Markt für Luxusuhren erhalten bleiben und die Branche weiterhin prosperieren.
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