19.10.2024
Messerangriff in Siegen sorgt für Verletzte und Sicherheitsmaßnahmen beim Stadtfest

Sechs Verletzte: Nach Messerangriff in Bus: Reul wird in Siegen erwartet

Am Freitagabend ereignete sich in Siegen ein schwerer Messerangriff in einem Shuttle-Bus, der Passagiere zu einem Stadtfest bringen sollte. Die Tat führte zu mindestens sechs Verletzten, von denen drei in einem kritischen Zustand sind. Die Polizei hat eine 32-jährige Frau als Tatverdächtige festgenommen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, jedoch gibt es derzeit keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

Der Vorfall ereignete sich gegen 19:40 Uhr, als die Frau plötzlich mit einem Messer auf die Fahrgäste losging. In dem Bus befanden sich über 40 Personen, darunter auch Kinder. Der Busfahrer reagierte geistesgegenwärtig, indem er den Bus sofort stoppte und die Türen öffnete, was den Passagieren eine schnelle Flucht ermöglichte und möglicherweise Schlimmeres verhinderte.

Die Verletzten, die zwischen 16 und 30 Jahren alt sind und alle aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein stammen, wurden umgehend in umliegende Krankenhäuser gebracht. Zwei der Verletzten konnten bereits in der Nacht aus dem Krankenhaus entlassen werden, während eine weitere Person sich selbst entließ. Der genaue Zustand der anderen Verletzten bleibt vorerst unklar.

Die Polizei hat in der Nacht nach dem Vorfall eine Notfallseelsorge eingerichtet, um die betroffenen Fahrgäste zu betreuen. Insgesamt wurden 36 Personen in einer Halle betreut, während die Polizei die Zeugen befragte und Spuren am Tatort sicherte. Die Ermittlungen wurden von der Polizei Dortmund übernommen, die die Öffentlichkeit aufforderte, keine Spekulationen über die Hintergründe der Tat in sozialen Medien zu verbreiten.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wird am Samstag die Stadt besuchen. Er hatte ursprünglich keine Termine, entschied sich jedoch, nach Siegen zu reisen, um sich vor Ort über die Situation zu informieren. Reul wird zunächst an einem geplanten Gottesdienst zum Stadtjubiläum teilnehmen, bevor er sich mit der Polizei austauscht. Der Vorfall hat auch Auswirkungen auf das Stadtfest, das trotz der Tragödie fortgesetzt werden soll. Bürgermeister Steffen Mues äußerte, dass die Tat bei allen Beteiligten große Fassungslosigkeit ausgelöst hat.

Die Stadt Siegen feiert an diesem Wochenende ihr 800-jähriges Bestehen. Die Organisatoren des Stadtfestes hatten sich nach den jüngsten Ereignissen in Solingen, wo ein ähnlicher Angriff stattfand, Gedanken über die Sicherheit gemacht. Trotz der Vorfälle bekräftigten die Veranstalter, dass das Fest nicht abgesagt werden soll, da die Polizei keine weiteren Gefahrenmeldungen erhalten hat.

Die Tat in Siegen erinnert an den Messerangriff in Solingen, der erst vor einer Woche stattfand, bei dem drei Menschen getötet und mehrere verletzt wurden. Der mutmaßliche Täter in Solingen sitzt derzeit in Untersuchungshaft.

Die Kreispolizei Siegen-Wittgenstein hat angekündigt, dass Besucher des Stadtfestes keine Messer mit sich führen dürfen und Verstöße mit einem sofortigen Aufenthaltsverbot geahndet werden. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und ähnliche Vorfälle zu verhindern.

Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen der Tat in Siegen dauern an. Es gibt Hinweise darauf, dass die Tatverdächtige psychisch erkrankt ist und bereits polizeibekannt ist. Die Polizei hat jedoch bisher keine Informationen über ein politisches oder religiöses Motiv erhalten.

Insgesamt bleibt die Situation angespannt, während die Stadt und die Polizei weiterhin Informationen sammeln und die Sicherheit der Bürger gewährleisten.

Quellen: dpa, Siegener Zeitung, Rheinische Post, ZDF

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