19.10.2024
Meyer Burger sichert Zukunft des Standortes in Sachsen-Anhalt
Meyer Burger: Standort in Sachsen-Anhalt erhalten

Meyer Burger: Standort in Sachsen-Anhalt erhalten

Der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger hat angekündigt, die drohende Schließung seiner Solarzellenproduktion in Sachsen-Anhalt abzuwenden. Dies wurde durch die Entscheidung des Unternehmens ermöglicht, den geplanten Aufbau einer neuen Produktionsstätte in den USA zu stoppen, da die finanziellen Rahmenbedingungen dafür derzeit nicht gegeben sind. Diese Entwicklung wurde von Geschäftsführer Gunter Erfurt als „gute Nachricht zur schlechten“ bezeichnet.

Hintergrund der Entscheidung

Ursprünglich plante Meyer Burger, den Standort im Ortsteil Thalheim zurückzufahren, sobald die Fertigung in den USA in Betrieb genommen werden kann. Diese Pläne sind nun vorerst auf Eis gelegt. Das Werk in Bitterfeld-Wolfen, das rund 350 Mitarbeiter beschäftigt, wird weiterhin als das „Rückgrat“ der Solarzellenversorgung des Unternehmens fungieren und die Modulproduktion im US-Bundesstaat Arizona unterstützen. Meyer Burger sieht dies als die wirtschaftlichste Option in der aktuellen Situation.

Schließung anderer Standorte

Im Frühjahr 2024 hatte Meyer Burger bereits die Schließung seiner Produktionsstätte in Freiberg, die als größte Solarmodulproduktion Europas gilt, angekündigt. Auch das Werk in Bitterfeld-Wolfen stand zuvor zur Disposition. Das Unternehmen hatte jedoch zuletzt erklärt, dass die Produktion in Bitterfeld-Wolfen bis mindestens 2025 benötigt wird, ohne jedoch eine Garantie für einen längeren Zeitraum abzugeben.

Finanzielle Herausforderungen und strategische Neuausrichtung

Die Entscheidung, den Standort in Sachsen-Anhalt zu erhalten, kommt in einer Zeit, in der Meyer Burger mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist. Der geplante Aufbau der Produktionsstätte in Colorado Springs wurde aufgrund der hohen Kosten gestoppt. Diese Situation könnte zu einer niedrigeren Profitabilität führen, als ursprünglich erwartet. Um die wirtschaftliche Lage zu verbessern, plant das Unternehmen ein Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm.

Fokus auf die USA

Meyer Burger wird sich weiterhin auf den Betrieb der Modulproduktion in Goodyear, Arizona, konzentrieren, die eine Kapazität von 1,4 Gigawatt aufweist. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, die Produktionskapazitäten in den USA auszubauen und gleichzeitig die bestehenden Standorte in Deutschland zu stärken.

Ausblick und zukünftige Entwicklungen

Die Unternehmensführung hat angekündigt, dass der für den 16. September 2024 geplante Halbjahresbericht auf den 30. September 2024 verschoben wird. Diese Verzögerung ist auf laufende Verhandlungen zur Finanzierung und strategischen Zusammenarbeit mit einem namhaften Technologiepartner zurückzuführen. Meyer Burger bleibt optimistisch, dass die Anpassungen und Investitionen in die bestehenden Standorte langfristig zu einer Stabilisierung und Verbesserung der Geschäftslage führen werden.

Fazit

Die Entscheidung von Meyer Burger, den Standort in Sachsen-Anhalt zu erhalten, ist ein positives Signal für die Mitarbeiter und die Region. Während das Unternehmen vor Herausforderungen steht, bleibt es bestrebt, seine Produktionskapazitäten sowohl in Deutschland als auch in den USA auszubauen. Die Entwicklungen der kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich die Situation für Meyer Burger und die Solarindustrie insgesamt weiterentwickelt.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sowie weiteren Nachrichtenquellen, die über die Situation von Meyer Burger und die Solarindustrie in Deutschland berichten.

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