30.10.2024
Milliardenentschädigung für Opfer britischer Skandale
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Die britische Regierung hat Entschädigungszahlungen in Höhe von 11,8 Milliarden Pfund (ca. 14,1 Milliarden Euro) für die Opfer des Skandals um verseuchte Blutkonserven angekündigt. Wie die Zeit berichtet, verkündete Finanzministerin Rachel Reeves diese Entscheidung im Parlament in London. Dieser Skandal gilt als der größte Behandlungsskandal in der Geschichte des britischen Gesundheitsdienstes NHS.

In den 1970er und 1980er Jahren erhielten schätzungsweise 30.000 Menschen kontaminierte Blutprodukte. Über 3.000 von ihnen starben an den Folgen der Infektionen mit HIV oder Hepatitis C, die sie sich durch Bluttransfusionen oder Behandlungen zugezogen hatten. Ein späterer Bericht deckte das Versagen von Politikern, Behörden und Medizinern auf und kam zu dem Schluss, dass der Skandal vertuscht werden sollte. Wie der Tagesspiegel berichtet, hatte die abgewählte konservative Regierung zwar eine Entschuldigung ausgesprochen und Entschädigungen in Aussicht gestellt, jedoch keine entsprechenden Mittel im Haushalt vorgesehen.

Finanzministerin Reeves, Mitglied der sozialdemokratischen Labour-Partei, betonte, dass die nun zugesagten 11,8 Milliarden Pfund die Opfer des Blutkonservenskandals endlich angemessen entschädigen sollen. Zusätzlich zu den Entschädigungen für die Opfer des Blutkonservenskandals kündigte Reeves weitere 1,8 Milliarden Pfund für die Opfer eines anderen Skandals an. Es handelt sich dabei um fehlerhafte Abrechnungen des Dienstleistungsunternehmens Post Office, durch die Hunderte Postfilialleiter fälschlicherweise der Bereicherung beschuldigt und verurteilt wurden. Die Ursache für die Fehlberechnungen lag in Fehlern des IT-Systems "Horizon" des Unternehmens Fujitsu.

Die Entschädigungszahlungen sind ein wichtiger Schritt zur Anerkennung des Leids der Opfer und ihrer Angehörigen. Der Skandal um die verseuchten Blutkonserven hat das Vertrauen in das britische Gesundheitssystem nachhaltig erschüttert und die Notwendigkeit von Transparenz und Verantwortlichkeit im Umgang mit medizinischen Fehlern deutlich gemacht. Die nun angekündigten Zahlungen sollen dazu beitragen, das erlittene Unrecht zumindest finanziell wiedergutzumachen.

Quellen:

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