9.12.2024
Millionenschaden nach Großbrand im Erlebnisbad Miramar Weinheim

Verheerender Brand im Erlebnisbad Miramar verursacht Millionenschaden

Ein Großbrand hat in der Nacht zum Montag das Miramar Erlebnisbad in Weinheim bei Mannheim schwer beschädigt. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Dach der Salz- und Kristalltherme, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. 160 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen und ein Übergreifen auf die angrenzende Saunalandschaft und das Familienbad zu verhindern. Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes keine Badegäste im Gebäude. Badsprecher Hardy Prothmann wird von der dpa mit den Worten zitiert: "Was die Therme angeht, das Gebäude ist verloren." Der entstandene Schaden wird auf deutlich über zehn Millionen Euro geschätzt. Verletzte gab es keine.

Das Miramar Erlebnisbad zählt laut Betreiberfamilie Steinhart jährlich bis zu 700.000 Besucher. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über einen Radius von etwa 150 Kilometern und reicht bis nach Hessen, Rheinland-Pfalz und ins Elsass. Neben der nun zerstörten Therme umfasst das Bad eine Saunalandschaft, ein Erlebnisbad mit Rutschen und einen Außenbereich mit Waldsee und Strand.

Entdeckt und gemeldet wurde der Brand laut Feuerwehrangaben von Mitarbeitern des Bades kurz nach 23 Uhr am Sonntagabend. Die Mitarbeiter konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Zu diesem Zeitpunkt war das Bad bereits seit einer Stunde geschlossen. Wie der Zeitungsverlag Waiblingen (ZVW) berichtet, befanden sich neben den sechs Mitarbeitern keine weiteren Personen im Gebäude. Anfangs vermutete man einen Waschmaschinenbrand, doch erst bei der Anfahrt der Feuerwehr löste die Brandmeldeanlage des Bades Alarm, so ein Feuerwehrsprecher. Die Polizei ermittelt zur Brandursache. Ein Polizeisprecher erklärte, es gebe keine Hinweise auf Fremdverschulden. Die Brandermittler konnten das Gebäude frühestens am Dienstag betreten.

Der Betreiber vermutet einen technischen Defekt einer Maschine in einem Wartungsraum als Ursache des Brandes. "Ansonsten gibt es in der Therme wenig, was brennen könnte", wird Prothmann von der dpa mit Verweis auf die Wasserbecken und Mosaikfliesen zitiert. Die rasche Ausbreitung des Feuers ist jedoch noch ungeklärt. Möglicherweise habe der starke Wind in der Nacht das Feuer angefacht.

Die Löscharbeiten gestalteten sich schwieriger als erwartet. Wie der ZVW berichtet, war die Feuerwehr auch am Montag noch mit dem Löschen von Glutnestern beschäftigt. Das Feuer sei zwar unter Kontrolle gewesen, aber Teile des Gebäudes seien eingestürzt, was den Zugang zu den Glutnestern erschwerte, so der stellvertretende Feuerwehrkommandant Sören Erbeldinger. Ein Spezialkran mit Gondel kam zum Einsatz, um die Löscharbeiten aus der Luft fortzusetzen. Diese dauerten bis in den Nachmittag an.

Trotz des erheblichen Schadens plant der Betreiber, das Miramar Erlebnisbad bereits am Wochenende wieder zu öffnen. "Wir wissen nicht genau, ob am Freitag, Samstag oder Sonntag, aber wir haben den Ehrgeiz, am Wochenende wieder in Betrieb zu gehen", so Prothmann gegenüber der dpa. Die Saunalandschaft blieb vom Brand verschont. Im Familienbad kam es jedoch zu Rauchverunreinigungen. Ob auch die Lüftungsanlage betroffen ist, ist noch unklar. Neben Reinigungsteams soll ein Gutachter Luftmessungen durchführen, um das Ausmaß der Verunreinigungen und die notwendigen Reinigungsmaßnahmen zu bestimmen.

Es ist nicht der erste Brand im Miramar. Bereits 1994 entstand im Saunabereich ein Millionenschaden. 200 Menschen mussten evakuiert werden. 2019 brannte es in einer Außensauna und 2015 wurde ein Bademeister bei einem Saunabrand verletzt. Auch in anderen Freizeiteinrichtungen kam es in den vergangenen Jahren zu Bränden, wie die dpa berichtet. So brannte im Oktober in Schwangau eine Saunadecke beim Aufheizen. Sechs Mitarbeiter erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Im November 2011 zerstörte ein Brand, vermutlich durch einen technischen Defekt ausgelöst, das Freizeitbad Wananas in Herne vollständig. Im Februar dieses Jahres brach in einem noch nicht eröffneten Wasserpark im schwedischen Göteborg ein Brand aus, bei dem eine Person starb und 22 weitere verletzt wurden.

Quellen: - Zeit Online: Meterhohe Flammen - Millionenbrand in Erlebnisbad - Zeitungsverlag Waiblingen: Millionenbrand in Erlebnisbad - Löscharbeiten kompliziert - dpa
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