Von Lukas Weber
26.10.2024, 18:30 Uhr Lesezeit: 7 Min.
Sie sind jetzt leichter in Betrieb zu nehmen, und nun will fast jeder ein Balkonkraftwerk haben. Ob es sich lohnt und was vor dem Kauf zu beachten ist.
Wenn die Regierung einmal etwas Sinnvolles beschließt, zeigen sich rasch erfreuliche Auswirkungen. Mit dem Mitte Mai in Kraft getretenen Solarpaket I wurde die Installation von Minisolaranlagen radikal vereinfacht, frei von der Belastung durch die Mehrwertsteuer sind sie schon seit Anfang 2023. Ende September hat der Bundesrat ein Gesetzesvorhaben durchgewunken, das die Position der sonnenhungrigen Mieter und Eigentümer von Gemeinschaftswohnungen stärkt.
Wie der Name schon sagt, findet man die kleinen Solaranlagen häufig auf Balkonen. Dort liefern sie umweltfreundlichen Strom für den Eigenbedarf – und das vergleichsweise günstig. Doch was genau ist ein Balkonkraftwerk, für wen eignet es sich und mit welchen Kosten muss man rechnen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Balkonkraftwerke, auch bekannt als Stecker-Solargeräte oder Mini-PV-Anlagen, sind kleine, netzgekoppelte Photovoltaikanlagen, die für die Stromerzeugung auf Balkonen, Terrassen oder Gärten konzipiert sind. Sie bestehen in der Regel aus ein oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Anschlusskabel mit einem speziellen Stecker. Mit diesem Stecker, der in eine haushaltsübliche Steckdose passt, wird das Balkonkraftwerk an das Stromnetz des Haushalts angeschlossen.
Die Funktionsweise eines Balkonkraftwerks ist denkbar einfach: Die Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom um. Der Wechselrichter wandelt diesen Gleichstrom in Wechselstrom um, der mit dem Stromnetz im Haus kompatibel ist. Dieser Strom fließt direkt in die Steckdose und wird von dort aus von den elektrischen Geräten im Haushalt genutzt. Überschüssiger Strom, der nicht sofort verbraucht wird, wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Balkonkraftwerke eignen sich besonders für:
Die Kosten für ein Balkonkraftwerk variieren je nach Größe, Leistung und Ausstattung. Im Durchschnitt muss man mit Kosten zwischen 300 und 1.000 Euro rechnen. Die Amortisationszeit für ein Balkonkraftwerk liegt bei etwa 5 bis 8 Jahren, abhängig vom Strompreis und der Sonneneinstrahlung.
Balkonkraftwerke bieten eine Reihe von Vorteilen:
Vor dem Kauf eines Balkonkraftwerks sollten einige Punkte beachtet werden:
Balkonkraftwerke sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Vor dem Kauf sollten jedoch einige Punkte beachtet werden, um sicherzustellen, dass das Balkonkraftwerk den eigenen Bedürfnissen entspricht.