Das Techno- und Elektro-Festival Nature One, das in der Nacht zum 4. August 2024 mit einem spektakulären Feuerwerk endete, zieht eine insgesamt positive Bilanz, trotz der widrigen Wetterbedingungen, die das Event beeinträchtigt haben. Auf der ehemaligen US-Raketenbasis Pydna in Kastellaun im Hunsrück feierten etwa 50.000 Besucher die Musik von namhaften Künstlern wie Lilly Palmer, Sara Landy und Alle Farben. Allerdings konnten aufgrund des schlechten Wetters rund 10.000 Ticketinhaber nicht auf das Festivalgelände gelangen.
Das Wetter hatte in den Tagen vor dem Festival für erhebliche Probleme gesorgt. Heftige Regenfälle führten dazu, dass der Campingplatz fast zur Hälfte unbenutzbar wurde. Am Freitagmorgen sah sich der Veranstalter gezwungen, einen Anreisestopp für Camper zu verhängen, sodass nur Tagesbesucher Zutritt erhielten. Laut Informationen des Veranstalters I-Motion halfen Landwirte aus der Umgebung mit Maschinen, um feststeckende Fahrzeuge während der Abreise zu befreien. Dies zeigt die Herausforderungen, die durch die extremen Wetterbedingungen entstanden sind.
Die Veranstalter gaben bekannt, dass sie sich besser auf solche Wetterlagen vorbereiten möchten. „Denn Extremwetterereignisse werden zur neuen Normalität. Darauf müssen wir das Anreise- und Campingkonzept noch stärker anpassen“, erklärte ein Sprecher des Organisators. Diese Ankündigung zeigt das Bewusstsein für die veränderten klimatischen Bedingungen und die Notwendigkeit, flexible und nachhaltige Lösungen für Festivals zu entwickeln.
Die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zogen ebenfalls eine positive Bilanz. Die meisten Besucher verhielten sich friedlich, und es gab keine nennenswerten Ausschreitungen. Das DRK war mit 775 ehrenamtlichen Helfern vor Ort und berichtete von 1.500 Hilfeleistungen. Die Zahl der Fahrten ins Krankenhaus lag bei 50, was im Vergleich zu den Vorjahren als sehr niedrig eingestuft wurde. „Wir sind froh, dass die Festivalbesucher auf den rutschigen Untergründen umsichtig unterwegs waren und es zu keinen schwerwiegenden Verletzungen kam“, sagte ein Sprecher des DRK.
Trotz der Widrigkeiten war die Stimmung unter den Besuchern laut Berichten durchweg positiv. Viele Teilnehmer schätzten die Möglichkeit, in einer einzigartigen Atmosphäre elektronische Musik zu erleben, und die Gemeinschaft unter den Festivalbesuchern war stark spürbar. Für viele war das Camping ein wichtiger Bestandteil des Erlebnisses, auch wenn die Bedingungen alles andere als ideal waren. Das Festival bietet nicht nur Musik, sondern auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Feierns, das weit über die Bühnen hinausgeht.
Nature One, das seit 1995 stattfindet, hat sich zu einem der bekanntesten Festivals für elektronische Musik in Europa entwickelt. In diesem Jahr sollte das Event besonders werden, da zum ersten Mal fünf große Bühnen bespielt wurden. Insgesamt waren 350 Acts auf den verschiedenen Floors vertreten, darunter sowohl etablierte als auch aufstrebende Künstler. Die Eröffnungsparty am Donnerstagabend und die durchgehenden Feiern bis in die frühen Morgenstunden am Freitag und Samstag waren Highlights des Festivalprogramms.
Insgesamt zeigt die Erfahrung des Nature One Festivals, dass die Veranstalter, trotz der Herausforderungen durch das Wetter, in der Lage waren, ein positives Erlebnis für die Mehrheit der Besucher zu schaffen. Die Pläne zur Verbesserung der Infrastruktur und der Wetterresistenz für zukünftige Veranstaltungen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um auch in Zeiten von Klimawandel und extremen Wetterereignissen ein sicheres und angenehmes Festivalerlebnis zu gewährleisten. Die Vorfreude auf die nächste Ausgabe von Nature One bleibt ungebrochen, und die Veranstalter sind bestrebt, das Event weiter zu verbessern und an die Bedürfnisse der Besucher anzupassen.
