19.10.2024
Neue Hinweise im Fall des Monsters von Florenz
Serienmörder aus Italien: Neue Spur auf der Suche nach dem „Monster von Florenz“?

Serienmörder aus Italien: Neue Spur auf der Suche nach dem „Monster von Florenz“?

Die Mordserie des sogenannten „Monster von Florenz“ hat zwischen 1974 und 1985 die italienische Toskana in Angst und Schrecken versetzt. Bis heute sind die Umstände und die Identität des Täters oder der Täter nicht vollständig geklärt. Die Polizei geht von mindestens 14 Morden aus, wobei einige Experten sogar vermuten, dass die Zahl noch höher sein könnte. In den letzten Wochen haben neue DNA-Analysen für Aufsehen gesorgt, die möglicherweise Licht in diesen komplexen und grausamen Fall bringen könnten.

Die Opfer

Die Mordserie richtete sich überwiegend gegen Paare, die sich an abgelegenen Orten in der Nähe von Florenz aufhielten. Die ersten dokumentierten Morde fanden 1968 statt, und die letzte bekannte Tat ereignete sich 1985. Zu den bekanntesten Opfern zählen:

- Stefania Pettini und Pasquale Gentilcore (1974) - Pia Rontini und Claudio Stefanacci (1984) - Nadine Mauriot und Jean-Michel Kraveichvili (1985) - Horst Wilhelm Meyer und Jens-Uwe Rusch (1983)

Die Morde waren oft äußerst brutal. Viele Opfer wurden erschossen, und die weiblichen Leichen wiesen häufig Verstümmelungen auf, insbesondere im Genitalbereich. Diese grausamen Taten erregten nicht nur in Italien, sondern auch international großes Interesse und Entsetzen.

Die Tatwaffe

Die Ermittler sind sich einig, dass die Mordserie mit einer halbautomatischen Beretta Kaliber .22 verübt wurde. Obwohl die Waffe nie gefunden wurde, konnten zahlreiche Geschosse und Projektilfragmente sichergestellt werden. Bei den Taten war es nicht nur bei den Schüssen geblieben; oft stachen die Täter nach den Schüssen noch auf die Opfer ein, was das Bild eines extrem grausamen und möglicherweise psychisch gestörten Täters zeichnete.

Die Ermittlungen

Die Ermittlungen waren von Anfang an von Schwierigkeiten geprägt. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Behörden war involviert, darunter die Carabinieri und die Staatspolizei. Diese Uneinigkeit führte dazu, dass wichtige Hinweise und Spuren nicht ausreichend verfolgt wurden. Über 100.000 Menschen wurden befragt, und zahlreiche Theorien wurden aufgestellt, darunter Verwicklungen von Geheimdiensten und sogar die Möglichkeit einer Blutrache durch sardische Familien.

Die Verurteilungen

Im Jahr 1994 wurde der Bauer Pietro Pacciani zum ersten Mal verurteilt. Er wurde als gewalttätig und sexbesessen dargestellt, hatte jedoch immer seine Unschuld beteuert. Zwei Jahre nach seiner Verurteilung wurde er freigesprochen. Pacciani starb 1998 an einem Herzinfarkt, bevor ein weiteres Verfahren gegen ihn stattfinden konnte. Zwei seiner mutmaßlichen Komplizen, Mario Vanni und Giancarlo Lotti, wurden ebenfalls verurteilt, aber auch ihre Verurteilungen blieben umstritten.

Neue DNA-Spuren

In den letzten Monaten wurde eine neue DNA-Analyse durchgeführt, die an einem Projektil durchgeführt wurde, das mit dem Mord an Mauriot und Kraveichvili in Verbindung gebracht wird. Diese DNA konnte auch mit zwei weiteren Mordfällen in Zusammenhang gebracht werden. Die Suche nach dem Täter könnte nun eine neue Wendung nehmen, da die DNA nicht mit den in der Vergangenheit verurteilten Personen übereinstimmt.

Auswirkungen auf die Ermittlungen

Der Anwalt Vieri Adriani, der die Familien der Opfer vertritt, hat bereits die Wiederaufnahme der Ermittlungen beantragt. Er fordert, dass die Leichname der Opfer exhumiert werden, um möglicherweise unter den Fingernägeln DNA-Spuren des Täters zu finden. Diese Vorgehensweise könnte entscheidende Hinweise auf die Identität des „Monsters von Florenz“ liefern.

Fazit

Die Mordserie des „Monster von Florenz“ bleibt bis heute eines der rätselhaftesten Kapitel der italienischen Kriminalgeschichte. Mit den neu entdeckten DNA-Spuren könnte jedoch endlich Licht in diesen dunklen Fall gebracht werden. Ob die neuen Ermittlungen tatsächlich zu einer Klärung führen, bleibt abzuwarten.

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