19.10.2024
Positive Perspektiven für Auszubildende in Bayern 2024

Berufsausbildung: Wirtschaft betont Auswahl und Übernahmechancen für Azubis

Mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September 2024 hebt die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) die positiven Perspektiven für angehende Auszubildende hervor. Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit stehen jedem Bewerber in Bayern statistisch gesehen etwa 1,6 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Diese Zahlen verdeutlichen die hohe Nachfrage nach Auszubildenden in der Region. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, betont zudem, dass die Übernahmechancen für Absolventen in der Metall- und Elektroindustrie für das Jahr 2025 mit 97,7 Prozent auf einem hohen Niveau bleiben werden.

Die bayerischen Betriebe stellen laut vbw fast 20 Prozent der bundesweit verfügbaren Ausbildungsstellen bereit. Dies zeigt nicht nur die Bedeutung der Region für die Ausbildung, sondern auch die Notwendigkeit einer frühzeitigen und praxisnahen Berufsorientierung. Eine solche Orientierung kann dazu beitragen, die Abbrecherquote zu senken und die Jugendlichen darüber zu informieren, wo der Arbeitsmarkt tatsächlich Bedarf hat. Viele Unternehmen führen Einführungstage für neue Auszubildende durch, bei denen diese die Gelegenheit haben, das Unternehmen und die bestehenden Mitarbeiter kennenzulernen und sich auszutauschen.

Die DGB-Jugend Bayern hat die neuen Auszubildenden dazu aufgerufen, sich über ihre Rechte zu informieren. Anna Gmeiner, Bezirksjugendsekretärin, empfiehlt den Auszubildenden, ihre Vergütung überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie fair entlohnt werden. Tätigkeiten wie Botengänge, Aufräumarbeiten, regelmäßige Putzdienste sowie Vertretungen von Urlaubs- und Krankheitsfällen anderer Angestellter sollten als ausbildungsfremd betrachtet werden. Zudem ist es wichtig, den Urlaubsanspruch frühzeitig geltend zu machen.

Die hohe Anzahl an Ausbildungsplätzen in Bayern ist auch ein Ergebnis der Bemühungen der Unternehmen, sich als attraktive Ausbildungsstätten zu positionieren. Um dies zu erreichen, setzen viele Betriebe auf verschiedene Maßnahmen, um potenzielle Auszubildende zu gewinnen. Dazu gehören unter anderem Praktika, die den Jugendlichen einen Einblick in die Arbeitswelt geben und gleichzeitig den Unternehmen die Möglichkeit bieten, die Fähigkeiten der Bewerber zu beurteilen.

Ein weiterer Aspekt, der die Auswahl an Ausbildungsplätzen betrifft, ist der demografische Wandel. Während die Zahl der Schulabgänger in den kommenden Jahren voraussichtlich zurückgehen wird, bleibt die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften hoch. Dies führt dazu, dass Unternehmen in vielen Branchen händeringend nach geeigneten Auszubildenden suchen. Besonders betroffen sind Bereiche wie die Gastronomie, das Handwerk und die Pflege, wo die Ausbildungsplätze oft unbesetzt bleiben.

Die vbw hebt hervor, dass eine frühzeitige Berufsorientierung nicht nur für die Jugendlichen von Vorteil ist, sondern auch für die Unternehmen, die auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen sind. Die Einführungstage und die enge Zusammenarbeit zwischen älteren und neuen Auszubildenden sollen dazu beitragen, dass die neuen Mitarbeiter sich schneller im Unternehmen integrieren und ihre Ausbildung erfolgreich abschließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bayerische Wirtschaft die Chancen für Auszubildende in den kommenden Jahren als sehr positiv einschätzt. Die hohe Anzahl an Ausbildungsplätzen und die ausgezeichneten Übernahmechancen sind ermutigende Faktoren für alle, die eine berufliche Ausbildung anstreben. Dennoch bleibt es wichtig, dass sich die Jugendlichen über ihre Rechte und Möglichkeiten informieren, um die bestmöglichen Voraussetzungen für ihre berufliche Zukunft zu schaffen.

Quellen: dpa Bayern, vbw

Weitere
Artikel