16.2.2025
Rekord-Sparquote: Reichtum für wenige, Unsicherheit für viele
Sparquote Deutschland 2024: Rekordhoch trifft auf Verunsicherung

Sparquote Deutschland 2024: Rekordhoch trifft auf Verunsicherung

Die Sparquote in Deutschland erreichte 2024 ein Rekordhoch, während gleichzeitig ein erheblicher Teil der Bevölkerung über keinerlei Ersparnisse verfügt. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtete, gaben in einer Umfrage der ING Deutschland 23,5 Prozent der Befragten an, keine Rücklagen zu besitzen. Als Gründe wurden geringe Einkommen und gestiegene Lebenshaltungskosten genannt.

Trotz dieser Ungleichverteilung erreichte die Gesamt-Sparquote laut Zeit einen neuen Höchststand. 70,7 Prozent der Befragten gaben an, Ersparnisse zu haben. Die ING-Volkswirte interpretieren dies laut Zeit jedoch als „Vorsichtssparen“ in Anbetracht der unsicheren Wirtschaftslage, nicht als Zeichen einer breiten Verbesserung der finanziellen Situation. Hauptmotiv für das Sparen sei laut Zeit die Vorsorge für mögliche Schwierigkeiten (71,9 Prozent der Befragten), gefolgt von Urlaub/Reisen (46,4 Prozent) und größeren Anschaffungen (43,5 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Sparer gab an, mindestens ein halbes Jahr mit ihren Rücklagen auskommen zu können, wenn das Einkommen wegfiele. 40,7 Prozent schätzten, dass ihre Ersparnisse für ein Jahr oder länger reichen würden. Wie die Tagesschau berichtet, summierte sich das Geldvermögen der privaten Haushalte laut Bundesbank Ende des dritten Quartals 2024 auf den Rekordwert von 9.004 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg auf knapp unter zehn Billionen Euro. Die Bundesbank berücksichtigt dabei Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Versicherungsansprüche, nicht jedoch Immobilien. Die Verteilung des Vermögens wird nicht erfasst.

Wie der DZ Research Blog der DZ Bank ausführt, trugen neben der hohen Sparquote vor allem Kursgewinne an den Aktienmärkten zum Vermögenswachstum bei. Der DAX legte beispielsweise um rund 19 Prozent zu. Private Haushalte, die laut DZ Bank rund 9,5 Prozent ihres Geldvermögens in Aktien investiert haben, profitierten von einem Wertzuwachs von knapp 200 Milliarden Euro. Auch Aktien- und Mischfonds verzeichneten Zuwächse. Die hohe Sparquote wird laut DZ Bank durch verunsicherte Konsumenten getrieben, was die konjunkturelle Erholung bremst.

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) prognostizierte in einer Studie, dass die Sparquote 2024 bei 10,3 Prozent liegen würde, ein leichter Rückgang gegenüber den 10,4 Prozent im Vorjahr. Wie der BVR berichtet, gaben die Befragten einer Kantar-Umfrage an, monatlich 253 Euro sparen zu wollen, tatsächlich sparten sie aber nur durchschnittlich 176 Euro. BVR-Präsidentin Marija Kolak betonte laut BVR die Notwendigkeit der Vermögensbildung, insbesondere für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/16/sparrekord-geht-an-vielen-haushalten-vorbei

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/sparen-deutschland-statistik-100.html

https://dzresearchblog.dzbank.de/content/dzresearch/de/2025/01/02/private-haushalte-deutschland--doppel-booster-fuer-den-geldvermoe.html

https://www.bvr.de/Presse/Pressemitteilungen/BVR_Studie_Sparquote_2024_stabil_Festgelder_und_Fonds_beliebt_Kolak_Nicht_alle_Buerger_koennen_so_viel_sparen_wie_erforderlich_Private_Altersvorsorge_wird_mit_Reformvorschlag_breiter_aufgestellt_und_deutlich_attraktiver

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