Die geplante Kapitalerhöhung der Eintracht Frankfurt Fußball AG steht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Am 17. Februar 2025 entscheidet die Mitgliederversammlung über das Vorhaben, das bereits von der Aktionärsversammlung am 2. Dezember 2024 einstimmig beschlossen wurde. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, soll der Umfang der Kapitalerhöhung die Ausgabe von maximal 368.333 neuen Aktien umfassen, zu einem Mindestpreis von 179,41 Euro pro Aktie. Insgesamt könnten so bis zu 66 Millionen Euro frisches Kapital generiert werden. Wie der Kicker berichtet, müssen neue Aktionäre ihr Stimmrecht an den Eintracht Frankfurt e.V. übertragen.
Ursprünglich, so die FAZ, galt die Zustimmung der Mitglieder als Formsache. Der Antrag war maßgeblich von Präsident Mathias Beck vorangetrieben worden und fand breite Unterstützung in den Gremien. Becks krankheitsbedingter Ausfall wirft jedoch neue Fragen auf. Wie die FAZ weiter ausführt, ist ungewiss, wann er seine Ämter wieder ausüben kann. Seine Abwesenheit erschwert die Akquise des benötigten Kapitals, für das der e.V. etwa 44 Millionen Euro aufbringen muss. Der Verkauf von Omar Marmoush an Manchester City für 75 Millionen Euro plus Boni, über den die FAZ ebenfalls berichtete, hat die finanzielle Dringlichkeit der Kapitalerhöhung zwar etwas entschärft. Dennoch bleibt die Frage, wie viel Kapital der Verein letztendlich akquirieren kann und wie sich dies auf das Verhältnis zu den neuen Investoren auswirkt.
Die Frankfurter Rundschau (FR) zitiert Vorstandssprecher Axel Hellmann mit den Worten, die Kapitalerhöhung sei „Ausdruck eines klaren Konzepts“. Hellmann erklärte laut Transfermarkt.de in einem Interview mit der Bild-Zeitung, dass die Kapitalerhöhung notwendig sei, um die gestiegenen Vermögenswerte im Spielerbereich auszugleichen. Die DFL berücksichtige diese Werte bei der Lizenzierung nicht, sondern nur die vorhandenen liquiden Mittel. Die Eintracht habe mittlerweile einen Kaderwert von rund 300 Millionen Euro, so Hellmann gegenüber Transfermarkt.de. Um diesen Weg fortsetzen zu können, brauche der Verein mehr Eigenkapital.
Wie die Fanabteilung der Eintracht Frankfurt auf ihrer Webseite bekannt gab, findet am 11. Februar 2025 ein Mitgliedertalk statt, bei dem interessierte Mitglieder die Möglichkeit haben, das Thema mit Verantwortlichen des Vereins zu diskutieren. Neben Vorstandssprecher Axel Hellmann und Finanzvorstand Julien Zamberk werden auch Aufsichtsratmitglied Felix Wirmer und Vereinsschatzmeister Dominik Berker anwesend sein.
Die Mitgliederversammlung am 17. Februar wird zeigen, wie die Mitglieder zu der Kapitalerhöhung stehen. Eine Ablehnung, so die FAZ, wäre ein Misstrauensvotum gegen die Vereinsführung. Besonders die aktive Fanszene, die Investoren im Fußball traditionell kritisch sieht, könnte eine entscheidende Rolle spielen. Ein weiterer Antrag des Präsidiums, der laut FAZ vorsieht, dass eine Zustimmung der Mitgliederversammlung erforderlich ist, wenn der Anteil des Vereins an der AG unter 67 Prozent fallen sollte, könnte die investorenkritischen Mitglieder beruhigen.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/sport/rhein-main-sport/eintracht-frankfurt/unruhe-vor-mitgliederversammlung-wer-hat-die-macht-bei-eintracht-frankfurt-110287772.html
https://profis.eintracht.de/news/aktionaere-bereiten-kapitalerhoehung-vor-163837/
https://fans.eintracht.de/news/mitgliedertalk-zum-thema-kapitalmassnahme-165266/
https://www.transfermarkt.de/sge-vorstand-erklart-kapitalerhohung-haben-keinen-kaderwert-von-150-oder-180-millionen-quot-/view/news/448423