8.2.2025
Rott am Inn: Flüchtlingsunterkunft sorgt für heftigen Widerstand
Geplante Flüchtlingsunterkunft in Rott am Inn sorgt für Kontroversen

Geplante Flüchtlingsunterkunft in Rott am Inn sorgt für Kontroversen

Die geplante Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Rott am Inn, einer Gemeinde im Landkreis Rosenheim in Oberbayern, stößt auf Widerstand in der Bevölkerung und der lokalen Politik. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, soll die Unterkunft in einer ehemaligen Gewerbehalle im Gewerbegebiet „Am Eckfeld 10“ untergebracht werden.

Die FAZ beschreibt die Lage Rotts am Inn: Etwa 70 Minuten von München entfernt, mit zwei bis drei Umstiegen per Zug erreichbar, liegt der Ort zwischen einem Gewerbegebiet und der Straße, die in den Ortskern führt. Rott am Inn zählt 2200 Einwohner im Kern und etwa 2000 weitere in den umliegenden Ortschaften. Mit der geplanten Unterkunft sollen mehrere hundert Menschen dazukommen.

Wie Innpuls.me berichtet, hat der Gemeinderat in einer Sondersitzung am 9. Januar 2025 beschlossen, gerichtlich gegen die Inbetriebnahme der Unterkunft vorzugehen. Dieser Beschluss folgte auf die Erteilung der Baugenehmigung durch das Landratsamt Rosenheim kurz vor Weihnachten 2024. Geplant ist die Unterbringung von 506 Flüchtlingen und Asylbewerbern in der ehemaligen Gewerbehalle. Sowohl die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ als auch die AfD vor Ort äußerten ihren Widerstand gegen das Projekt. Die Bürgerinitiative startete eine Petition und demonstrierte bei der CSU-Klausurtagung in Kloster Seeon. Die AfD sammelte Unterschriften für einen Bürgerantrag, der zu einer Klage der Gemeinde gegen die Unterkunft führen sollte. Der Gemeinderat folgte diesem Anliegen einstimmig.

Bereits im Oktober 2024 berichtete der Bayerische Rundfunk (BR) über einen Ortstermin des Petitionsausschusses des Bayerischen Landtags in Rott am Inn. Anlass war eine Petition von Heike Bachert gegen die geplante Unterbringung von Geflüchteten in der Gewerbehalle. Vertreter der Gemeinde und der Bürgerinitiative äußerten ihre Bedenken gegenüber dem Ausschuss. Das Landratsamt Rosenheim bekräftigte jedoch seine Absicht, die Halle als Asylunterkunft zu nutzen, um die seit zwei Jahren als Notunterkünfte genutzten Turnhallen in Raubling und Bruckmühl wieder für den Schulsport freizugeben.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet ebenfalls über den Widerstand gegen die geplante Unterkunft. Der Rosenheimer Landrat Otto Lederer (CSU) habe Bürgermeister Daniel Wendrock am Tag nach der Landtagswahl 2023 über die Anmietung des Gebäudes informiert. Die daraufhin gegründete Bürgerinitiative „Rott rot(t)iert“ protestiert seitdem aktiv gegen das Projekt. Die Gemeinde Rott am Inn sieht sich mit der Anzahl der geplanten Bewohner überfordert und verweist auf knappe Kapazitäten bei Trinkwasser und der Kläranlage sowie eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten durch ein geplantes Neubaugebiet. Auch Bedenken hinsichtlich einer möglichen Quecksilberbelastung des Gebäudes aus der früheren Nutzung als Lampenfabrik werden geäußert, obwohl ein Gutachten des Landratsamtes keine besorgniserregenden Ergebnisse zeigt. Die Gemeinde und die Bürgerinitiative zweifeln die Aussagekraft des Gutachtens an.

Quellen

https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/protest-gegen-fluechtlingsunterkunft-in-rott-am-inn-sechs-menschen-auf-elf-quadratmetern-110266175.html
https://innpuls.me/geplante-asylunterkunft-in-rott-am-inn-gemeinderat-beschliesst-klage/
https://www.br.de/nachrichten/bayern/gewerbehalle-als-asylunterkunft-petitionsausschuss-in-rott,USEA77T
https://www.sueddeutsche.de/bayern/rott-erstaufnahme-gefluechtete-petition-lux.YcU3xq74CNfcCSB2sHrXhp

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