Rund 1.000 Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine versammelten sich am Sonntag, dem 17. November 2024, zahlreiche im Exil lebende Russinnen und Russen in Berlin, um gegen Präsident Wladimir Putin und den Krieg zu protestieren. Wie die Zeit berichtet, führte der Protestzug vom Potsdamer Platz über die Friedrichstraße zur russischen Botschaft Unter den Linden. Angeführt wurde die Demonstration von prominenten Figuren der russischen Exil-Opposition, darunter Julia Nawalnaja, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa.
Der rbb berichtete, dass etwa 1.500 Menschen an dem Protestzug teilnahmen, obwohl 3.000 angemeldet waren. Die Polizei bestätigte den weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstration. Mit Rufen wie "Nein zum Krieg" und "Nieder mit Putin" wurden die Demonstrierenden am Potsdamer Platz von Ilja Jaschin begrüßt, wie der rbb ebenfalls berichtete.
Die Organisatoren betonten laut Spiegel Online, dass das Ziel der Demonstration darin bestehe, die zersplitterte russische Exil-Opposition zu einen und all jene zu vereinen, die sich gegen die Politik Wladimir Putins, den Krieg in der Ukraine und die politischen Repressionen in Russland stellen. Euronews zitiert die Demonstranten mit der Forderung nach einem sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine, einem Prozess gegen Putin als Kriegsverbrecher und der Freilassung aller politischen Gefangenen in Russland.
Die Demonstration fand rund 1.000 Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 statt, so der Deutschlandfunk. Der Tod von Alexej Nawalny im Februar 2024 in einem russischen Straflager stellte einen schweren Schlag für die russische Opposition dar. Seine Frau, Julia Nawalnaja, setzt seinen Widerstand nun vom Exil in Deutschland aus fort. Die Freilassung von Jaschin und Kara-Mursa im August 2024 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs gab der Bewegung neue Hoffnung, wie verschiedene Medien berichteten.
Die NZZ berichtet, dass die Demonstration von Kritik begleitet wurde, unter anderem vom ukrainischen Botschafter, der sie als "PR-Aktion" bezeichnete. Die Demonstranten betonten jedoch ihren Wunsch, ein friedliches und demokratisches Russland zu repräsentieren.
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