Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen in Mecklenburg-Vorpommern ist in den letzten zehn Jahren erheblich gestiegen. Wie die Barmer Krankenkasse in einer aktuellen Analyse berichtet, wurden im Jahr 2023 bei rund 120.000 Versicherten im Bundesland entsprechende Diagnosen gestellt. Dies entspricht einer Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung. Zehn Jahre zuvor lag die Zahl der Betroffenen bei knapp 83.000, wie die Zeit am 25. Oktober 2024 berichtete (Quelle). Dieser Anstieg um über 40% verdeutlicht die zunehmende Bedeutung von Schlafproblemen in der Region.
Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer, sieht in Schlafstörungen ein zunehmendes Volksleiden. Als mögliche Ursachen nennt sie laut der dpa Meldung in der Zeit (Quelle) Stress, Angstzustände, unregelmäßige Schlafgewohnheiten sowie gesundheitliche Probleme. Auch die Nutzung elektronischer Geräte vor dem Schlafengehen wird als ein möglicher Faktor genannt. Zusätzlich können Ereignisse wie die Zeitumstellung den Schlafrhythmus, zumindest vorübergehend, negativ beeinflussen.
Schlafstörungen können weitreichende gesundheitliche Folgen haben. Mangelnde Konzentration, erhöhte Reizbarkeit und ein geschwächtes Immunsystem sind häufige Auswirkungen. Langfristig, so Marschall, erhöht sich durch chronischen Schlafmangel das Risiko für psychische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme und Stoffwechselstörungen. Eine gesunde Schlafhygiene, Stressbewältigung und gegebenenfalls medizinische Unterstützung sind daher essentiell für einen erholsamen Schlaf.
Schlafstörungen treten laut der Barmer-Medizinerin besonders häufig im fortgeschrittenen Alter auf. Im Jahr 2023 waren rund 12 Prozent der über 60-Jährigen betroffen. Besonders auffällig ist jedoch der Anstieg in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Hier hat sich der Anteil der Betroffenen von zwei auf vier Prozent verdoppelt.
Die Barmer Krankenkasse versichert in Mecklenburg-Vorpommern rund 265.000 Menschen. Dies entspricht etwa 17 Prozent aller gesetzlich Versicherten im Bundesland.
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