23.2.2025
Schulabsentismus in Niedersachsen: Unübersichtliche Lage und steigende Zahlen
Schulabsentismus in Niedersachsen: Ein Überblick

Schulabsentismus in Niedersachsen: Ein Überblick

Die Problematik des Schulabsentismus in Niedersachsen ist vielschichtig und die Erfassung der Daten gestaltet sich schwierig. Wie eine dpa-Umfrage unter rund 40 Landkreisen und Städten in Niedersachsen ergab, steigt die Zahl der Schüler und Schülerinnen, die unentschuldigt dem Unterricht fernbleiben (Zeit, 23.02.2025). Der Begriff "Schulabsentismus" wird zunehmend verwendet, um zu verdeutlichen, dass hinter unentschuldigtem Fehlen diverse Gründe stecken können, von schulischen und familiären Problemen bis hin zu psychischen Erkrankungen.

Eine einheitliche landesweite Statistik zu unentschuldigten Fehlzeiten existiert laut Kultusministerium nicht (Zeit, 23.02.2025). Die Datenerhebung erfolgt zwar an den Schulen, wird jedoch nicht zentral gesammelt. Die dpa-Umfrage verdeutlicht die uneinheitliche Datenlage in den einzelnen Landkreisen und Städten. Viele Behörden dokumentieren lediglich die Anzahl der Ordnungswidrigkeitsverfahren, wobei pro Schüler*in mehrere Verfahren möglich sind, was eine genaue Quantifizierung des Schulabsentismus erschwert. Teilweise werden nur Fälle erfasst, die zu Bußgeldverfahren führen, was auf eine hohe Dunkelziffer hindeutet (FAZ, 23.02.2025). Die Schätzungen der Behörden, die eine Quote angeben, schwanken zwischen einem und zwölf Prozent.

Seit 2022 beobachten einige Landkreise und Städte einen Anstieg der unentschuldigten Fehlzeiten. Der Landkreis Uelzen und der Landkreis Ammerland berichten von steigenden Zahlen sowohl bei den Verfahren als auch bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen (Zeit, 23.02.2025). Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in Oldenburg, der Wesermarsch, Lüchow-Dannenberg und Hannover. Im Landkreis Cuxhaven fehlen vermehrt auch Grundschüler*innen unentschuldigt. Es gibt jedoch auch positive Beispiele: Im Landkreis Cloppenburg ist die Zahl der Bußgeldfälle seit 2022 konstant, während sie im Landkreis Lüneburg sogar leicht rückläufig ist. Dort führt man dies auf präventive Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit Schüler*innen und Eltern zurück (Zeit, 23.02.2025).

Das Kultusministerium setzt auf präventive Maßnahmen wie ein positives Schulklima und individuelle Förderung, um Schulabsentismus zu vermeiden (Zeit, 23.02.2025). Bei Schulpflichtverletzungen folgen Gespräche zur Klärung der Gründe. Bleiben diese erfolglos, wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, das zu einer Geldbuße führen kann. Bis zum 14. Lebensjahr wird diese gegen die Erziehungsberechtigten verhängt, danach auch gegen die Betroffenen selbst. Das Amtsgericht kann das Bußgeld in gemeinnützige Arbeit umwandeln. Werden Sozialstunden nicht abgeleistet, kann Jugendarrest angeordnet werden. Wie regionalHeute.de berichtet, landeten im Zeitraum von 2019 bis 2022 rund 23 Prozent der Schüler*innen, gegen die wegen Schulpflichtverletzungen ein Verfahren eingeleitet wurde, im Jugendarrest (regionalHeute.de, 08.01.2025). Landesweite Zahlen zum Jugendarrest nach Schulabsentismus werden nicht erhoben. Wie das Deutsche Schulportal berichtet, ist Schulversagen einer der größten Risikofaktoren für Schulabsentismus (Deutsches Schulportal, 11.04.2023). Die Transferagentur Niedersachsen weist darauf hin, dass Daten zum Schulabsentismus auf Landes- und Bundesebene nicht allgemein verfügbar sind und empfiehlt die Erhebung kommunaler Daten im Rahmen des Bildungsmonitorings (Transferagentur Niedersachsen, Juni 2021).

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/23/mehr-schueler-und-schuelerinnen-fehlen-unentschuldigt

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/mehr-schueler-und-schuelerinnen-fehlen-unentschuldigt-110314351.html

https://regionalheute.de/jeder-vierte-schulschwaenzer-in-niedersachsen-landete-im-jugendarrest-1736312403/

https://deutsches-schulportal.de/schulkultur/heinrich-ricking-projekt-hamburg-jeder-schultag-zaehlt-schulabsentismus-schwaenzen/

https://www.transferagentur-niedersachsen.de/arbeitsmaterial/newsletter/juni2021/schulabsentismus

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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