Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Autoimportzölle von 25 Prozent könnten gravierende Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Wie die FAZ berichtet, sieht Trump die USA im Handel mit anderen Ländern benachteiligt und will mit den Zöllen gegensteuern. Deutschland als Exportnation wäre davon besonders betroffen.
Laut FAZ hofft Volkswagen auf ein Entgegenkommen der US-Regierung und sucht den direkten Draht zu Washington. Konzernchef Oliver Blume kündigte im ZDF an, kurzfristig Kontakt mit der Trump-Regierung aufzunehmen. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete zudem über die Kritik der deutschen Autoindustrie an der möglichen Einstufung europäischer Autoimporte als Gefahr für die nationale Sicherheit Amerikas. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hält diese Einschätzung für nicht nachvollziehbar.
Laut Berechnungen des ifo Instituts könnten die deutschen Autoexporte in die USA langfristig um fast 50 Prozent zurückgehen. Institutsdirektor Gabriel Felbermayr erklärte, die Zölle würden die Gesamtautoexporte Deutschlands um 7,7 Prozent oder 18,4 Milliarden Euro reduzieren. Auch die Wertschöpfung der deutschen Automobilindustrie würde um rund fünf Prozent oder sieben Milliarden Euro sinken. Gleichzeitig würde die US-Autoindustrie von den Zöllen profitieren und ihre Wertschöpfung um etwa 25 Milliarden Euro steigern.
Wie die FAZ ebenfalls berichtete, warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Amerikaner vor weiteren Maßnahmen. Die Folgen für die europäische Autoindustrie könnten schwerwiegend sein, den Absatz drücken, die Konzernmargen schmälern und vermutlich Arbeitsplätze kosten. Die USA sind neben China der wichtigste Einzelmarkt für viele europäische Premiumautohersteller. Auch die amerikanische Autoindustrie und Autohändler warnen vor den Folgen der Zölle. Laut einer Berechnung von IHS Markit, über die die FAZ berichtete, könnten die Preise für in Amerika produzierte Fahrzeuge um bis zu 1800 Dollar steigen. Bei im Ausland gefertigten Autos könnte der Preisaufschlag sogar im Schnitt 5000 Dollar betragen. Deutsche Autos der Marken Porsche und Audi, die keine Produktionsstandorte in den USA haben, wären besonders betroffen.
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