Die Seasn-App, entwickelt von der Goethe-Universität Frankfurt, soll Nutzern helfen, ihre Altersvorsorge zu planen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurde die App vom Land Hessen gefördert und ist seit kurzem in den App-Stores verfügbar. Sie richtet sich insbesondere an junge Menschen und bietet einen digitalen Finanzkompass, der Einblicke in die komplexe Welt der Finanzen und Unterstützung bei der persönlichen Finanzplanung bietet.
Wie auf der Seasn-Webseite beschrieben, generiert die App aus Forschungsdaten Tausende realistische Finanzprofile, sogenannte "digitale Finanzzwillinge". Nutzer wählen ein Profil als Vorlage und können direkt mit der Planung beginnen. Ein besonderes Feature ist die Berechnung des Nettoeinkommens ab 67, abhängig vom gewählten Lebensstil. Verschiedene Szenarien, wie ein Sabbatical, Gehaltserhöhungen oder ein Aktiencrash, können simuliert werden. Laut Seasn werden dabei nur Finanzkennzahlen und anonyme Kürzel gespeichert, keine Namen oder Adressen.
Einem Bericht des Hessischen Finanzministeriums zufolge, bestätigt der "Hessenmonitor für Finanzkompetenz" den Bedarf an Finanzbildung bei jungen Menschen. Die Studie des Leibniz-Instituts SAFE zeigt, dass viele junge Erwachsene unter finanziellem Stress stehen und sich im Bereich Finanzen unsicher fühlen. Finanzminister Lorz (CDU) betont die Notwendigkeit, Finanzkompetenzen zu stärken, und sieht die Seasn-App als wichtigen Baustein. Wie Professor Dr. Hackethal vom Leibniz-Institut SAFE, der auch an der Entwicklung der App beteiligt war, erklärt, ermöglicht Seasn, "Lebensereignisse und finanzielle Entscheidungen spielerisch zu simulieren".
Wie t-online unter Berufung auf die dpa berichtet, können Nutzer verschiedene Lebensszenarien durchspielen, ohne persönliche Daten eingeben zu müssen. Die App soll helfen, die Frage zu beantworten, ob die Rente im Alter ausreicht. Der Hessenmonitor zeigt laut t-online auch, dass ein Großteil der Befragten bisher keine formale Finanzbildung erhalten hat.
Das SAFE Pension Finance Lab, eine Kooperation des Leibniz-Instituts SAFE und der Goethe-Universität Frankfurt, forscht im Bereich Altersvorsorge und nutzt die App auch für Feldexperimente. Wie auf der Webseite des Instituts erläutert, können Nutzer pseudonymisierte Daten für die Forschung bereitstellen.
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