Angesichts der jüngsten Angriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam herrscht Besorgnis über die Sicherheit beim bevorstehenden Nations-League-Spiel zwischen Frankreich und Israel im Stade de France in Paris. Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau versicherte jedoch im Sender BFMTV, dass israelische und jüdische Fans beim Spiel sicher sein werden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sagte Retailleau: „Sie werden in Sicherheit sein. Ich lade sie ein, zu dem Spiel zu kommen.“ Das Spiel findet am Donnerstagabend statt und wird von rund 4.000 Polizisten geschützt, so dpa.
Die Sorgen um die Sicherheit der Fans sind verständlich, nachdem vergangene Woche in Amsterdam gezielte Angriffe auf israelische Fußballanhänger verübt wurden. Der Nationale Sicherheitsrat Israels hat daraufhin seine Bürger zu erhöhter Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland aufgerufen und empfohlen, Sport- und Kulturveranstaltungen außerhalb Israels zu meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen. Dies berichtete die Zeitung „Haaretz“ unter Berufung auf den Sicherheitsrat. Trotz der Sicherheitsbedenken und der Reisewarnung werden rund 20.000 Zuschauer im Stade de France erwartet, darunter auch eine Gruppe von rund 300 Juden und Israel-Sympathisanten, die ihre Unterstützung zeigen wollen, wie die Zeitung „Israel Hajom“ berichtet.
Die französische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron will mit dem Spiel ein Zeichen gegen Antisemitismus und für die Sicherheit aller Fans setzen. Macron selbst wird dem Spiel beiwohnen, ebenso wie Premierminister Michel Barnier und Ex-Präsident Nicolas Sarkozy. Die Sicherheitsvorkehrungen sind massiv, um jegliche Störungen zu verhindern. Der Pariser Polizeichef Laurent Nuñez erklärte gegenüber BFMTV, man verfüge über die notwendigen Mittel, um jegliche Störung der öffentlichen Ordnung zu verhindern – sei es beim Spiel selbst, in der Umgebung des Stadions oder auf den Anfahrtswegen der Zuschauer. Die französische Regierung betont, dass ein Rückzug vor den Gewaltdrohungen einer Kapitulation vor Antisemitismus gleichkäme und daher nicht in Frage kommt.
Die Vorfälle in Amsterdam, bei denen laut niederländischer Polizei 20 bis 30 Menschen verletzt wurden, haben die Sicherheitsbehörden in Frankreich alarmiert. Man will jegliches Risiko ausschließen und setzt daher auf ein starkes Polizeiaufgebot. Die israelische Delegation wird zudem von einer Eliteeinheit der französischen Polizei geschützt, ähnlich wie bereits bei den Olympischen Spielen in Paris. Trotz der angespannten Lage und der Reisewarnung des Nationalen Sicherheitsrats Israels hoffen beide Seiten auf ein friedliches und sportliches Ereignis.
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