19.10.2024
Spaniens Fußball-Nationalmannschaft feiert in Madrid

Spaniens Elf: Die Könige Europas feiern

Es war ein wahrer Triumphzug durch Madrid: Nach ihrer Heimkehr ließ sich die bei der EM siegreiche spanischen Fußball-Nationalmannschaft von Hunderttausenden feiern.

Die Hocker und Leitern wie beim Umzug der Heiligen Drei Könige waren nicht nötig, um einen Blick auf den Pokal zu erhaschen. Aber am Madrider Kolumbusplatz war es fast so voll wie am Vorabend des Dreikönigstags im Januar. Mit reichlich Verspätung bahnte sich der Triumphzug seinen Weg ins Herz der spanischen Hauptstadt. Vorsichtshalber gleich auf Englisch stand auf dem roten Mannschaftsbus mit offenem Verdeck „It’s only the beginning“ (Das ist nur der Anfang). Und auf den T-Shirts der Spieler prangte in Großbuchstaben „Reyes de Europa“ (Könige Europas), dazu groß die Zahl Vier. Zum vierten Mal hat Spanien die Europameisterschaft gewonnen. „Jetzt nehmen wir die WM in Angriff“, hatte Nico Williams schon in Berlin selbstbewusst angekündigt. Der Cibeles-Platz vor dem Rathaus überfüllt. Der Sommerwind trug den Jubel vor der Bühne in die Sommernacht und die Innenstadt klang wie ein großes Stadion.

Dank des offenen Doppeldeckerbusses konnten die meisten Fans einen Blick auf die Spieler erhaschen.EPA

Nach der verspäteten Landung in Madrid hatte die „Furia Roja“ ihren ersten Termin im Zarzuela-Palast. Nachdem in Berlin nur König Felipe und seine Tochter Sofía dabei waren, trat die Königsfamilie dieses Mal vollzählig an: Letizia im Roten Kleid und Kronprinzessin Leonor und ihre jüngere Schwester zu weißen Jeans das rote Trikot der Nationalmannschaft mit der „10“ von Torschützenkönig Dani Olmo darauf. Die Spieler revanchierten sich bei der königlichen Familie mit dem Trikot mit der Aufschrift „Könige von Europa“. Danach ging es noch in den Moncloa-Palast, dem Amtssitz von Ministerpräsident Pedro Sánchez, bevor das Defilée begann; seit Stunden warteten die Fans in der Sommerhitze.

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Am Cibeles-Platz heizte ein DJ die Stimmung an, auch die Sängerin Isabel Aaiún trat kurz vor Mitternacht im roten Trikot zusammen mit der tanzenden Mannschaft auf. Ihr Song war für viele Spanier zur heimlichen Hymne des Turniers geworden. „Ich bin ein wildes Fohlen, das auf Reisen geht, um das Spiel zu gewinnen“, hieß es in der EM-Version. Nach 37 Tagen war die Mannschaft nach einer durchfeierten Nacht in ihrem Hotel unweit des Checkpoint Charlie in Berlin von ihrer großen Reise zurückgekehrt – die meiste Zeit hatten sie ganz unspektakulär in Donaueschingen verbracht und dazwischen alle ihre Spiele gewonnen. Gegen zwei Uhr morgens ging in Berlin die Party los, die erst in Madrid in der Nacht zum Dienstag zu Ende ging.

Heimspiel im Herzen Madrids

Die Feier am Cibeles-Brunnen war für viele ein Heimspiel. Besonders für die Spieler von Real Madrid. Atlético feiert traditionell am Neptun-Brunnen, nicht weit entfernt, gegenüber dem Prado-Museum. Wenn Real gewinnt, schmückt ein Spieler die griechische Göttin Kybele, die auf einem von Löwen gezogenen Wagen thront, mit einem Schal mit den Insignien des Vereins. Ein anderer hält über ihr Haupt den Pokal. Dieses Jahr wiederholte das Ritual gleich zwei Mal: Nach dem Gewinn der spanischen Liga und der Champions League – damals noch mit Toni Kroos, bevor er in Madrid aufhörte.

Auf der Bühne auf dem Cibeles-Platz wurden die Spieler umjubelt.AP

Am Montagabend stellte Kapitän Álvaro Morata auf der Bühne am Cibeles-Platz bis gegen Mitternacht das gesamte Team vor. Anders als in Deutschland erhielt Marc Cucurella so viel Applaus, wie wenige andere. Als Ehrengast hatte die Mannschaft die elf Jahre alte María eingeladen. Das Mädchen mit dem k

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