19.10.2024
Warnstreik im Hamburger Hafen: Verdi mobilisiert für die Rechte der Beschäftigten

Hamburger Hafen: Verdi ruft HHLA-Beschäftigte erneut zum Warnstreik auf

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) für Mittwoch, den 4. September 2024, erneut zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Dieser Schritt erfolgt im Kontext der laufenden Tarifverhandlungen, in denen die Gewerkschaft einen Sozialtarifvertrag fordert, um die Mitarbeiter vor den möglichen negativen Auswirkungen eines geplanten Konzernumbaus zu schützen. Verdi hat bereits am vergangenen Freitag rund 300 Beschäftigte mobilisiert, die im Hafen auf die Straße gingen, um ihre Forderungen zu unterstreichen.

Der Hintergrund dieser Proteste ist ein geplanter Umbau der HHLA, der eine weitgehende Automatisierung des Containerumschlags und eine Neustrukturierung des Unternehmens vorsieht. Die Beschäftigten äußern Bedenken, dass diese Veränderungen zu einem signifikanten Abbau von Arbeitsplätzen führen könnten. Zudem befürchten sie, dass sich die Einsatzorte ihrer Tätigkeiten ständig ändern und die Arbeitsbelastung erheblich ansteigt.

André Kretschmar, der Verhandlungsführer von Verdi, erklärte, dass in den bisherigen Tarifverhandlungen keine ausreichende Bewegung seitens des Arbeitgebers zu verzeichnen sei. "Für die Kolleginnen und Kollegen geht es um Sicherheit in sehr unruhigen Zeiten", so Kretschmar. Er betonte, dass auch der Arbeitgeber von einem zügigen und positiven Abschluss der Tarifverhandlungen profitieren würde.

Der Warnstreik wird um 6:00 Uhr mit der Frühschicht beginnen und umfasst sowohl die Hafenarbeiter als auch Angestellte der HHLA. Darüber hinaus sind Beschäftigte des Gesamthafenbetriebes (GHB), die an diesem Tag bei einer der bestreikten HHLA-Gesellschaften im Einsatz sind, zum Solidaritätsstreik aufgerufen. Um 10:00 Uhr ist eine Demonstration von der HHLA-Zentrale in der Hafencity zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof geplant, gefolgt von einer Abschlusskundgebung.

Am Mittwoch wird zudem die Hamburgische Bürgerschaft über den Einstieg der weltgrößten Reederei MSC bei der HHLA entscheiden. Verdi und die Hafenarbeiter sind gegen den geplanten Anteil von 49,9 Prozent, den MSC erwerben möchte, da dies die Anteile der Stadt Hamburg von rund 70 auf nur noch 51,1 Prozent reduzieren würde. Diese Entwicklung sorgt für zusätzliche Spannungen, da die Gewerkschaft und die Beschäftigten befürchten, dass dies die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer weiter schwächen könnte.

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der HHLA ist für den 13. September 2024 angesetzt. Die Gewerkschaft hofft, dass bis dahin Fortschritte erzielt werden können, um die Sorgen der Beschäftigten zu adressieren und einen Sozialtarifvertrag zu etablieren, der die Mitarbeiter vor den sozialen und gesundheitlichen Folgen des geplanten Umbaus schützt.

Insgesamt ist die Situation im Hamburger Hafen angespannt. Die Beschäftigten stehen vor der Herausforderung, ihre Interessen in einem sich schnell verändernden wirtschaftlichen Umfeld zu vertreten, während gleichzeitig die Notwendigkeit besteht, den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Effizienz zu steigern. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Verhandlungen zu einem für beide Seiten akzeptablen Ergebnis führen können.

Die Gewerkschaft Verdi wird weiterhin die Interessen der Beschäftigten vertreten und plant, die Mobilisierung der Arbeitnehmer fortzusetzen, um ihre Forderungen nach einem Sozialtarifvertrag zu untermauern.

Quellen: Zeit Online, NDR, t-online, Eulerpool.

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