Der Werra-Meißner-Kreis hat ein weiteres Teilstück der A44 erhalten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, wurde der Abschnitt zwischen Waldkappel und Sontra-West am Montag feierlich eröffnet. Unter den Anwesenden waren unter anderem die hessische Wirtschafts- und Verkehrsstaatssekretärin Ines Fröhlich (SPD) und Michael Puschel, Abteilungsleiter Bundesfernstraßen im Bundesverkehrsministerium. Ursprünglich für Herbst 2022 vorgesehen, verzögerte sich die Freigabe aufgrund von Lieferengpässen und Materialausfällen, die zunächst durch die Corona-Pandemie und später durch den Ukraine-Krieg bedingt waren. Die Hessenschau berichtete am 24. April von der Erleichterung der Anwohner in Waldkappel-Bischhausen und Wehretal-Oetmannshausen, die bisher stark vom Durchgangsverkehr der B7 betroffen waren.
Die geplante A44, die Kassel mit der A4 bei Herleshausen verbinden soll, zählt zu den teuersten Autobahnprojekten Deutschlands. Die Autobahn GmbH des Bundes schätzt die Kosten für die rund 70 Kilometer lange Strecke auf voraussichtlich 2,72 Milliarden Euro. Allein der nun freigegebene Abschnitt beläuft sich laut dpa auf 257 Millionen Euro. Bereits im April berichtete die Hessenschau, dass der Ausbau des 29,4 Kilometer langen Teilstücks zwischen Waldkappel und dem zukünftigen Wommener Dreieck an der A4 insgesamt rund 1,67 Milliarden Euro kosten wird. Die DEGES ist für die Realisierung der Abschnitte von Waldkappel bis zum Wommener Dreieck verantwortlich, während die Autobahn GmbH die weiteren Abschnitte betreut. Ein endgültiger Fertigstellungstermin für die gesamte Autobahnstrecke steht noch aus.
Mit der Freigabe dieses Teilstücks sind nun acht Abschnitte der A44 fertiggestellt. Drei weitere Abschnitte befinden sich derzeit im Bau, ein weiterer ist noch in Planung, so die Autobahn GmbH auf ihrer Webseite. Als nächstes sollen die Arbeiten am Tunnel Holstein im Abschnitt zwischen Sontra-West und der Talbrücke Riedmühle beginnen. Die Freigabe dieses Abschnitts wird voraussichtlich bis 2030 erfolgen. Wie die HNA am 24. April berichtete, gab es Verzögerungen bei der Ausschreibung für den Holstein-Tunnel. Die Bewerbungsfrist für Bauunternehmen wurde verlängert, was laut DEGES jedoch keine Auswirkungen auf den Zeitplan haben soll.
Die A44 zwischen Kassel und Herleshausen ist Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes und soll die Benelux-Staaten mit Polen und den östlich davon gelegenen Ländern verbinden. Innerhalb Deutschlands wird die A44 eine wichtige West-Ost-Verbindung darstellen, wie die Autobahn GmbH auf ihrer Webseite erläutert. Die Autobahn soll die Fernverkehrsanbindung verbessern und strukturfördernde Effekte, insbesondere für den Raum Kassel, erzielen. Darüber hinaus soll sie die Region und die Gemeinden durch die Entlastung der bestehenden Bundesstraßen entlasten und ein verbessertes und sichereres Wohnumfeld schaffen.
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