Karlsruhe-Durlach steht am Samstag, dem 9. November, im Zeichen von Demonstrationen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hat die Partei "Die Rechte" eine Kundgebung am Bahnhof Durlach angemeldet. Erwartet werden laut Stadt Karlsruhe 10 bis 15 Teilnehmer. Demgegenüber stehen mehrere angemeldete Gegendemonstrationen, zu denen insgesamt über 1.500 Teilnehmer erwartet werden (Zeit Online, 9. November 2024).
Die Polizei Karlsruhe sieht laut einem Sprecher keiner Konfrontation entgegen und ist mit ausreichend Personal vor Ort, um einen friedlichen Verlauf beider Veranstaltungen zu gewährleisten (dpa). Die Stadt Karlsruhe hat für die Kundgebung der Partei "Die Rechte" Auflagen erlassen, darunter ein Uniformverbot, ein Alkoholverbot und ein Marschverbot. Auch für die Gegendemonstrationen gelten Einschränkungen, insbesondere hinsichtlich der Lautstärke von Redebeiträgen und Musik. Der Bahnhof Durlach soll für Fußgänger erreichbar bleiben, der Zugverkehr wird voraussichtlich nicht beeinträchtigt (dpa).
Der 9. November ist ein historisch bedeutsames Datum in Deutschland. Es ist der Jahrestag der Reichspogromnacht 1938, in der Synagogen brannten und Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung ausbrach. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert, bezeichnet man solche gewaltsamen Verfolgungen von Minderheiten als Pogrome. Der Begriff stammt aus dem Russischen und bedeutet so viel wie Verwüstung oder Unwetter. Der 9. November markiert aber auch positive Wendepunkte der deutschen Geschichte: 1918 wurde die erste deutsche Republik ausgerufen und 1989 fiel die Berliner Mauer (dpa).
Wie ka-news.de berichtet, haben sich vier Gegenveranstaltungen in Durlach angemeldet. Das "Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V." erwartet 800 Teilnehmer unter dem Motto "Gegen jeden Antisemitismus und Israelhass: Durlach bleibt stabil". Das Netzwerk gegen Rechts und der DGB Karlsruhe-Stadt mobilisieren unter dem Motto "Nazi-Aufmarsch in Karlsruhe verhindern" und rechnen mit 1.000 Teilnehmern. Zwei weitere Versammlungen von Privatpersonen richten sich ebenfalls gegen die Kundgebung von "Die Rechte" (ka-news.de).
Die Stadt Karlsruhe hat die Anmeldung der Kundgebung von "Die Rechte" geprüft und sieht nach derzeitigem Erkenntnisstand keine rechtliche Grundlage für ein Verbot. Wie die BNN berichten, hat die Stadt jedoch Auflagen erlassen, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten (BNN). Ähnliche Auflagen wurden auch bei früheren Demonstrationen der Partei "Die Rechte" erlassen, wie ka-news.de berichtet (ka-news.de).
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