19.10.2024
Ukraine bei der EU: Strategische Fortschritte und gemischte Reaktionen
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Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat kürzlich in Brüssel an einem Treffen der EU-Außenminister teilgenommen, um die militärische Lage der Ukraine zu erörtern und die Unterstützung der EU-Staaten zu mobilisieren. Kuleba äußerte sich optimistisch über die Fortschritte, die die ukrainischen Streitkräfte während der Offensive in der russischen Region Kursk erzielt haben. Er betonte, dass die Ukraine in einem vorteilhaften strategischen Umfeld operiere, insbesondere nach der Einnahme von rund 1300 Quadratkilometern russischen Territoriums. Diese Offensive, die am 6. August begann, wurde als entscheidender Moment im Konflikt angesehen, der die Behauptungen entkräftet, dass der Krieg in einer Pattsituation festgefahren sei.

Kuleba forderte die EU-Partner auf, die Einsatzbeschränkungen für westliche Waffen aufzuheben, um die militärischen Möglichkeiten der Ukraine zu erweitern. Er argumentierte, dass die Ukraine in der Lage sei, legitime militärische Ziele in Russland anzugreifen, um die Bedrohung durch russische Angriffe auf die Ukraine zu verringern. Kuleba betonte, dass die Unterstützung der westlichen Partner von entscheidender Bedeutung sei, um die militärische Dynamik aufrechtzuerhalten und den Druck auf Russland zu erhöhen.

Die Reaktionen der EU-Staaten auf Kulebas Forderungen waren jedoch gemischt. Während einige Mitgliedstaaten, darunter die Niederlande, Schweden und Polen, bereit waren, die Ukraine in dieser Hinsicht zu unterstützen, zeigten andere, wie Italien und Deutschland, Zurückhaltung. Deutschland hat sich beispielsweise geweigert, die von Kiew gewünschten Taurus-Marschflugkörper zu liefern, die eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben. Diese Uneinigkeit innerhalb der EU spiegelt die unterschiedlichen nationalen Sicherheitsinteressen und politischen Überlegungen wider, die die Mitgliedstaaten leiten.

Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, stellte sich hinter Kuleba und forderte eine Überprüfung der Beschränkungen für westliche Waffen im Einklang mit dem Völkerrecht. Er wies darauf hin, dass Russland aktiv versuche, die Ukraine in die Dunkelheit und Kälte des kommenden Winters zu stürzen, indem es die Energieinfrastruktur angreift. Borrells Unterstützung für Kulebas Forderungen verdeutlicht die Notwendigkeit einer einheitlichen europäischen Antwort auf die Bedrohungen, die Russland darstellt.

Die militärische Unterstützung für die Ukraine ist seit Beginn des Konflikts im Jahr 2022 ein zentrales Thema in den Diskussionen der EU. Die Mitgliedstaaten haben der Ukraine seitdem erhebliche finanzielle und militärische Hilfe zugesagt, wobei die Gesamtsumme auf etwa 39 Milliarden Euro geschätzt wird. Trotz dieser Unterstützung gibt es jedoch Bedenken hinsichtlich der Effizienz und Schnelligkeit der Hilfe, die oft durch bürokratische Hürden und unterschiedliche politische Prioritäten behindert wird.

Kuleba äußerte sich auch besorgt über die Verzögerungen bei der Lieferung von Patriot-Raketensystemen und anderen militärischen Hilfen. Er betonte, dass solche Verzögerungen die Kriegsplanung der Ukraine erheblich beeinträchtigen und die Sicherheit des Landes gefährden könnten. Die Ukraine ist auf eine schnelle und effektive Unterstützung angewiesen, um ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in Brüssel einen klaren Appell an die EU-Staaten gerichtet hat, mutige Entscheidungen zu treffen, um die Ukraine im Kampf gegen Russland zu unterstützen. Während der ukrainische Optimismus hinsichtlich der militärischen Fortschritte unbestreitbar ist, bleibt die europäische Skepsis hinsichtlich der Bereitstellung von Waffen und Unterstützung bestehen. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die EU in der Lage ist, eine einheitliche und effektive Strategie zur Unterstützung der Ukraine zu entwickeln.

Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau. Die Entscheidungen, die in den nächsten Tagen und Wochen getroffen werden, könnten weitreichende Folgen für die Stabilität in der Region und darüber hinaus haben.

Quellen: F.A.Z., Deutschlandfunk, Euronews.

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