17.11.2024
Volkstrauertag 2024: Iohannis hält Gedenkrede im Bundestag

Der Volkstrauertag: Ein Tag des Gedenkens und der Mahnung

Am Volkstrauertag, zwei Sonntage vor dem ersten Advent, gedenkt Deutschland der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wie die Zeit (zeit.de, 17.11.2024) berichtet, fanden auch in Sachsen zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. So wurden beispielsweise auf dem Dresdner Nordfriedhof Kränze niedergelegt und im sächsischen Landtag eine Feierstunde abgehalten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge spielt eine zentrale Rolle bei der Organisation dieser Gedenkfeiern.

Erinnerungskultur im Wandel der Zeit

Der Volkstrauertag hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Eingerichtet wurde er 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, um der Gefallenen des Ersten Weltkriegs zu gedenken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gedenktag 1952 auf den heutigen Termin gelegt. Wie der NDR (ndr.de) berichtet, gedenkt man heute nicht nur der Kriegstoten, sondern aller Opfer von Gewalt und Gewaltherrschaft – unabhängig von Nationalität oder Religion.

Die Bedeutung des Volkstrauertages im 21. Jahrhundert wird immer wieder diskutiert. Während Kritiker den Tag als verstaubtes Ritual empfinden, betonen Befürworter die anhaltende Relevanz des Gedenkens angesichts aktueller Konflikte weltweit. Der SWR (swr.de, 16.11.2024) zitiert den Landesvorsitzenden des Volksbundes, Oliver Wasem, der den Volkstrauertag als "aktueller denn je" bezeichnet. Die Erinnerung an die Schrecken des Krieges, so Wasem, sei besonders durch die Begegnung mit konkreten Schicksalen und Gräbern für junge Menschen eindrücklich.

Von der lokalen Gedenkfeier zur zentralen Veranstaltung

Die Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag finden auf verschiedenen Ebenen statt. Neben lokalen Feierstunden in Gemeinden und Städten gibt es auch zentrale Gedenkfeiern. Die zentrale Gedenkstunde im Deutschen Bundestag, an der der Bundespräsident, der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin sowie Vertreter des Volksbundes teilnehmen, wird live im Fernsehen übertragen. Der Bundespräsident hält traditionell das Totengedenken. Wie der Deutsche Bundestag (bundestag.de) berichtet, hielt 2024 der rumänische Staatspräsident Klaus Werner Iohannis die Gedenkrede.

Die Rolle der jungen Generation

Die Einbindung junger Menschen in die Erinnerungskultur spielt eine immer wichtigere Rolle. Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an Gedenkfeiern, besuchen Kriegsgräberstätten und setzen sich mit den historischen Ereignissen auseinander. Dies trägt dazu bei, dass die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt auch an zukünftige Generationen weitergegeben wird. Die CDU (cdu.de, 17.11.2024) betont in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Volkstrauertages als Chance, "aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und eine Zukunft zu gestalten, die geprägt ist von Frieden, Respekt und Menschlichkeit".

Der Volkstrauertag im internationalen Kontext

Der Volkstrauertag wird nicht nur in Deutschland begangen. Auch im Ausland finden Gedenkveranstaltungen auf deutschen Kriegsgräberstätten statt, die vom Volksbund betreut werden. Diese internationalen Gedenkfeiern unterstreichen die Bedeutung der Versöhnung und des gemeinsamen Erinnerns über nationale Grenzen hinweg. Der Volksbund (volksbund.de) betont sein Leitwort: "Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden".

Quellen:

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