27.11.2024
Volkswagens Xinjiang-Desinvestment Strategische Neuausrichtung in China

Volkswagen gibt Werk in Xinjiang ab

Volkswagen hat sein Werk in Ürümqi, der Hauptstadt der Region Xinjiang in China, verkauft. Der Verkauf an die Shanghai Motor Vehicle Inspection Certification (SMVIC), eine Tochtergesellschaft der staatlichen Shanghai Lingang Development Group, erfolgte nach Angaben des Konzerns „aus wirtschaftlichen Gründen“. Auch die Teststrecke im ebenfalls in Xinjiang gelegenen Turpan wird veräußert. Die Zeit berichtet, dass Volkswagens Engagement in Xinjiang aufgrund von Vorwürfen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit in der Kritik stand. (Quelle: Zeit Online)

Das Werk in Ürümqi wurde zusammen mit dem chinesischen Partner SAIC betrieben. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Produktion zuletzt nur noch eingeschränkt lief. Die verbliebenen 175 Angestellten, von denen ein Viertel Angehörige von Minderheiten waren, beschäftigten sich hauptsächlich mit der Inbetriebnahme von Fahrzeugen für den lokalen Markt. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Um den Vorwürfen der Zwangsarbeit zu begegnen, hatte Volkswagen im vergangenen Jahr ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben. Der Bericht kam zu dem Ergebnis, dass keine Hinweise auf Zwangsarbeit gefunden wurden. Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Untersuchung jedoch und stellten die Unabhängigkeit der Prüfung in Xinjiang infrage. Der Tagesspiegel berichtet zudem von methodischen Mängeln des Berichts. (Quelle: Tagesspiegel)

Der Werksverkauf steht im Zusammenhang mit einer Umstrukturierung des Chinageschäfts von Volkswagen. Der bestehende Vertrag mit SAIC, der ursprünglich bis 2030 lief, wurde bis 2040 verlängert. Im Zuge dieser Vereinbarung plant Volkswagen, bis Ende des Jahrzehnts 18 neue Modelle in China einzuführen, davon 15 exklusiv für den chinesischen Markt. Das ZDF berichtet, dass Volkswagen im Rahmen der Vertragsverlängerung weitere Standorte in China schließen oder umbauen könnte. (Quelle: ZDF)

Der Spiegel berichtet, dass die Verhandlungen über den Verkauf des Werks in Xinjiang bereits seit Februar geführt wurden. Der Konzern betont jedoch, dass der Rückzug aus Xinjiang und die Vertragsverlängerung mit SAIC nicht miteinander zusammenhängen. (Quelle: Spiegel Online)

Die taz berichtet, dass in dem Werk in Ürümqi seit 2019 keine Autos mehr produziert wurden. Die verbliebenen Angestellten waren mit der Inbetriebnahme von Fahrzeugen beschäftigt. Der neue Eigentümer SMVIC hat die Übernahme der bestehenden Belegschaft zugesichert. (Quelle: taz)

Auto Bild berichtet, Volkswagen wolle bis 2030 jährlich vier Millionen Autos in China verkaufen und einen Marktanteil von 15 Prozent erreichen. (Quelle: Auto Bild)

Die NZZ berichtet, die Verhandlungen mit SAIC seien langwierig und schwierig gewesen. (Quelle: NZZ)

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