Der Weihnachtsmann – ein Thema, das nicht nur Kinder beschäftigt. Auch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) widmete sich am 24.12.2024 der Frage nach seiner Fitness. Angesichts der vielen Sportartikel, die er verteilt – von Fahrrädern über Bälle bis hin zu Fitnessuhren –, erscheint seine eigene Sportlichkeit fraglich.
Zwar lässt der Schlitten, wie die F.A.S. anmerkt, auf eine gewisse Affinität zum Schlittensport schließen, doch das Bespannen mit Rentieren wirft Zweifel an seinen sportlichen Leistungen auf. Humorvoll spielt die F.A.S. auf den möglichen Tierschutzkonflikt an.
Der Weihnachtsmann kennt die Trends im Sportartikelmarkt. Von klassischen Tennisschlägern bis zu modernen Fitness-Trackern – er weiß, was gewünscht wird, so die F.A.S.. Er scheint stets up-to-date zu sein und den aktuellen Wünschen – oder den Wünschen, die geweckt werden sollen – gerecht zu werden.
Ist der Weihnachtsmann also ein Sportler? Eher nicht, meint die F.A.S. und beschreibt ihn als Logistiker und Unternehmer. Schon früh erkannte er die Bedeutung von Kooperationen, wie die langjährige Partnerschaft mit Coca-Cola zeigt. Mit wachsendem Geschäftsvolumen setzt er laut F.A.S. zunehmend auf Outsourcing und arbeitet mit Subunternehmern wie Amazon zusammen. Auch beim Weihnachtsmann scheint die Work-Life-Balance an Bedeutung zu gewinnen, die persönliche Geschenkeauslieferung wird seltener.
Die Geschichte der Gabenbringer ist vielschichtig. Wie stern.de am 23.12.2024 berichtet, reichen die Wurzeln bis zum Bischof Nikolaus von Myra im 4. Jahrhundert zurück, der für seine Wohltätigkeit bekannt war. Christliche und heidnische Bräuche vermischten sich über die Jahrhunderte, und die Nikolausfigur entwickelte sich zum Gabenbringer. Martin Luther kritisierte die Heiligenverehrung und führte das Christkind als Alternative ein. Im 18. Jahrhundert verschmolzen die Figuren allmählich zum Weihnachtsmann, dessen heutiges Bild durch Coca-Cola-Werbung geprägt wurde.
Auch t-online.de und becksche.de thematisieren die unterschiedlichen Traditionen in Deutschland. Im Osten und Norden bringt der Weihnachtsmann die Geschenke, im Süden meist das Christkind. Letzteres entstand als Nikolaus-Alternative und nahm im Laufe der Zeit weibliche Züge an, die auf den Verkündigungsengel, die Heilige Lucia und Maria zurückgehen.
Der Blog von CMS Deutschland beleuchtet die rechtlichen Aspekte der Weihnachtsmannauswahl. In einem Beitrag vom 3.12.2022 wird die Frage nach der AGG-konformen Suche diskutiert. Das Geschlecht kann aufgrund der traditionellen Vorstellung des Weihnachtsmanns als Mann eine wesentliche berufliche Anforderung sein, das Alter hingegen schwieriger zu begründen. Gute Deutschkenntnisse sind legitim, die Forderung nach Deutsch als Muttersprache jedoch problematisch. Die Religionszugehörigkeit spielt keine Rolle, da der Weihnachtsmann keine religiösen Aufgaben hat.