Israel und die Hamas haben sich nach 15 Monaten Krieg auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln geeinigt. Wie die Vermittler Katar und die USA mitteilten, soll das Abkommen am Sonntag in Kraft treten, sofern es vom israelischen Kabinett gebilligt wird.
Der katarische Premierminister Scheich Mohammed bin Abdul Rahman Al Thani erklärte, dass in der ersten sechswöchigen Phase der Waffenruhe 33 Geiseln - darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen - im Austausch gegen palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen freigelassen werden sollen. Zudem sollen sich die israelischen Streitkräfte aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens zurückziehen, vertriebene Palästinenser in ihre Häuser zurückkehren dürfen und Hunderte Hilfslaster täglich in das Gebiet gelassen werden.
US-Präsident Joe Biden begrüßte die Einigung und sagte, sie werde "die Kämpfe in Gaza beenden, dringend benötigte humanitäre Hilfe für palästinensische Zivilisten ermöglichen und die Geiseln mit ihren Familien wiedervereinigen". Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, die endgültigen Details würden noch ausgearbeitet, dankte Biden aber für die "Förderung" des Abkommens.
Wie die FAZ berichtete, sollen in der ersten Phase 33 Geiseln freigelassen werden, die als "humanitäre Fälle" eingestuft werden - darunter Frauen, Kinder, Männer über 55 Jahre und Kranke. Israel geht davon aus, dass die meisten von ihnen noch am Leben sind.
Die Verhandlungen für die zweite Phase, in der die restlichen Geiseln freigelassen und ein vollständiger israelischer Truppenabzug erfolgen soll, sollen am 16. Tag beginnen. In der dritten und letzten Phase soll der Wiederaufbau des Gazastreifens erfolgen.
Viele Palästinenser und Angehörige israelischer Geiseln feierten die Nachricht von der Einigung. Allerdings gab es auf dem Boden in Gaza noch keine Entspannung - die von der Hamas geführte Zivilschutzbehörde meldete nach der Bekanntgabe durch Katar weitere israelische Luftangriffe mit Toten.
Das israelische Kabinett muss dem Abkommen noch zustimmen. Eine Abstimmung wird für Donnerstagmorgen erwartet. Trotz Widerstand von Netanjahus rechtsextremen Koalitionspartnern wird mit einer Zustimmung gerechnet.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zu-nahost-syrien-drei-israelische-geiseln-in-israel-eingetroffen-faz-19972506.html
https://www.cnbc.com/2025/01/15/israel-hamas-ceasefire-hostage-deal-agreed-to-in-principle.html
https://www.businessinsider.com/israel-gaza-hamas-ceasefire-deal-hostages-palestinian-prisoners-2025-1
https://www.bbc.com/news/articles/cly9vx3d0j3o
