Die US-Präsidentschaftswahlen stehen vor der Tür und in Washington, D.C. herrscht eine spürbare Anspannung. Wie die Zeit berichtet, verbarrikadieren Ladenbesitzer ihre Geschäfte mit Holzplatten, um sich vor möglichen Ausschreitungen zu schützen (Zeit Online). Die Erinnerungen an die Unruhen nach der Wahl 2020, insbesondere den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, sind noch präsent. Die Sorge vor erneuten Gewaltausbrüchen, unabhängig vom Wahlausgang, ist groß.
Die Sicherheitsbehörden der Stadt haben bereits angekündigt, umfangreiche Maßnahmen zu ergreifen, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Man rechnet mit einer historisch hohen Besucherzahl am Tag der Amtseinführung im Januar und bereitet sich auf alle Eventualitäten vor. Wie Nau.ch berichtet, befürchten die Behörden "großangelegte Ausschreitungen und soziale Unruhen" (Nau.ch). Die Polizeipräsenz wird verstärkt und es werden zusätzliche Sicherheitsbarrieren errichtet.
Die Angst vor Ausschreitungen ist nicht unbegründet. Bereits im Sommer 2020 kam es im Umfeld der Black Lives Matter-Demonstrationen zu Plünderungen und Sachbeschädigungen. Euronews berichtete damals über die Vorbereitungen der Ladenbesitzer in Washington D.C. und zitierte einen Restaurantbesitzer, der sein Geschäft verbarrikadierte, nachdem er bereits bei den Black Lives Matter-Protesten Schäden erlitten hatte (Euronews).
Die Spannungen im Land sind hoch. Der Wahlkampf war von scharfer Rhetorik und gegenseitigen Anschuldigungen geprägt. Watson.de berichtet, dass viele Einwohner Washingtons die Stadt während der Wahlwoche verlassen wollen, um möglichen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen (Watson.de). Einige Schulen in der Nähe des Kapitols erwägen, am Wahltag geschlossen zu bleiben, und auch Museen diskutieren Sicherheitsmaßnahmen.
Die Situation erinnert an die Wahlen 2020, als Ladenbesitzer in vielen US-Städten ihre Schaufenster vernagelten. Die Süddeutsche Zeitung berichtete damals über die Angst vor Aufruhr und Gewalt nach der Wahl (Süddeutsche Zeitung). Auch der Spiegel beschrieb die angespannte Lage in Washington D.C. und zitierte eine Reporterin, die trotz der Vorbereitungen auf Ausschreitungen auf eine ruhige Wahlnacht hoffte (Der Spiegel).
Die Nervosität ist in der gesamten Bevölkerung spürbar. Die NZZ berichtete 2020 über die steigende Anspannung in Amerika vor den Wahlen und die Angst vor möglichen Unruhen (NZZ). Die hohe Anzahl an Briefwahlstimmen und die Befürchtung, dass das Ergebnis der Wahl angefochten werden könnte, tragen zusätzlich zur Unsicherheit bei.
Die Ereignisse am 6. Januar 2021, als Anhänger von Donald Trump das Kapitol stürmten, haben tiefe Spuren hinterlassen. Die Zeit berichtete ausführlich über die Ausschreitungen und die Rolle von Donald Trump (Zeit Online). Die Angst vor einer Wiederholung solcher Szenarien ist allgegenwärtig.