Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, wurde am 13. November 2024 in Berlin mit dem Leo-Baeck-Preis geehrt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland würdigt damit sein langjähriges Engagement gegen Antisemitismus. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, sieht der Zentralrat in Watzke eine treibende Kraft hinter der Vorreiterrolle des BVB im Kampf gegen Judenhass.
Der Zentralratspräsident Josef Schuster betonte gegenüber der F.A.Z. das außergewöhnlich entschiedene Engagement des BVB gegen Antisemitismus unter seinen Fans. Der Verein organisiere Fahrten nach Auschwitz für Fans und Mitarbeiter und pflege eine Partnerschaft mit Yad Vashem. Schuster hob hervor, dass viele dieser Initiativen auf Watzke zurückgingen. „Fußballvereine können eine Multiplikatorenwirkung erzeugen, die wir sonst kaum erreichen“, so Schuster laut F.A.Z..
Besonders nach dem 7. Oktober 2023 habe sich der BVB solidarisch mit jüdischem Leben in Deutschland und Israel gezeigt, während sich andere Vereine, wie Schuster anmerkte, damit schwerer täten. Die F.A.Z. zitiert Schuster weiter mit den Worten: „Wir haben unter der Woche das erschreckende Banner der Fans von Paris Saint Germain gesehen. Die ausbleibende Reaktion der UEFA ist für mich unerklärlich.“
Watzke selbst äußerte sich während der Preisverleihung zu seinen persönlichen Erfahrungen mit latentem Antisemitismus in den 1960er Jahren, die ihn erschüttert hätten. Diese Erlebnisse hätten seine Haltung geprägt: „Ein solches Leid darf dem jüdischen Volk nie mehr widerfahren.“
Die Preisverleihung fand im Berliner Olympiastadion im Beisein des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst statt. Wüst lobte Watzkes Engagement als vorbildlich und über die Fußballwelt hinauswirkend. Wie unter anderem die Jüdische Allgemeine berichtet, hob Wüst die Bedeutung des Sports und insbesondere des Fußballs im Kampf gegen Antisemitismus hervor.
Der Leo-Baeck-Preis, benannt nach dem Rabbiner Leo Baeck, wird seit 1957 vom Zentralrat der Juden verliehen. Wie die Zeit und der Deutschlandfunk berichten, gehören zu den bisherigen Preisträgern neben Watzke unter anderem die ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Christian Wulff, die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Auch der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger wurde 2009 mit dem Preis ausgezeichnet, wie unter anderem UNTERNEHMEN-HEUTE berichtet. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
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