21.1.2025
WM-Sorgen: Deutsche Biathleten kämpfen mit Schießschwäche

Deutsche Biathleten kämpfen mit Schießproblemen vor WM

Die deutschen Biathleten haben weniger als einen Monat vor der Weltmeisterschaft mit Schwierigkeiten beim Schießen zu kämpfen. Wie die Zeit eine Meldung der DPA wiedergab, sieht Männer-Trainer Jens Filbrich das Problem vor allem im mentalen Bereich: "Die Trainingsleistungen sind in der Regel gut und da wird getroffen. Aber wenn das Rennen kommt, dann ist das Problem zwischen den Ohren."

Besonders bei den Heim-Weltcups in Oberhof und Ruhpolding zeigten sich die Schwächen der deutschen Athleten. Philipp Nawrath, als Zehnter bester Deutscher im Gesamtweltcup, berichtete von der großen Aufregung vor heimischem Publikum: "Man will unbedingt auch zeigen, was man kann." Doch genau das ging in den Einzelwettbewerben oft schief.

Vor der WM-Generalprobe in Antholz, die als einer der schwierigsten Schießstände im Weltcup gilt, ist die Unsicherheit groß. Nawrath gibt sich dennoch kämpferisch: "Es geht alles, wenn wir unsere Bestleistung zeigen. Dann haben wir ganz vorn unsere Chancen."

Frauen als Vorbild

Wie es besser gehen kann, zeigen die deutschen Biathletinnen. Allen voran die im Gesamtweltcup führende Franziska Preuß glänzt mit fehlerfreien Schnellfeuereinlagen. "Aktuell schaffe ich es ganz gut, dass ich die Gedanken, die einen durcheinanderbringen, aus dem Kopf bekomme", erklärte die 30-Jährige.

Sportdirektor Felix Bitterling sieht das Problem ebenfalls im mentalen Bereich: "Sie haben das mechanisch sicher nicht verlernt, sondern das ist eine Geschichte im Kopf." Er hofft auf einen positiven Effekt durch die Erfolge der Frauen: "Die Erfolge der Mädels bringen positive Stimmung in die gesamte Mannschaft - also auch bei den Jungs."

Neue Strategie beim Schießen

In den vergangenen Jahren hatte es bei den Deutschen bereits einen Sinneswandel gegeben. Cheftrainer Uros Velepec führte den Begriff des Risiko-Schießens ein. Ein moderner Biathlet sei "immer besser mit schnellem Schießen, vollem Risiko und voller Attacke", erklärte er.

Die DSV-Männer waren zuvor als Präzisionsschützen bekannt. Alle Scheiben sollten abgeräumt werden, die benötigte Zeit war eher zweitrangig. In einer sich wandelnden Sportart und angetrieben von vielen schnellen Schützen aus Norwegen und Frankreich waren Erfolge so nur sehr schwer möglich.

Ob die neue Strategie und mentale Arbeit rechtzeitig vor der WM Früchte tragen, bleibt abzuwarten. Die Generalprobe in Antholz wird einen wichtigen Hinweis darauf geben, ob die deutschen Biathleten ihre Schießprobleme in den Griff bekommen können.

Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/21/die-biathleten-und-das-problem-zwischen-den-ohren
https://www.chiemgau24.de/wintersport/biathlon/biathlon-frankreich-siegt-souveraen-deutschland-verpasst-das-podium-knapp-zr-91997667.html
https://www.welt.de/sport/article1546451/Deutschland-Cup-mit-auslaendischer-Beteiligung.html
https://www.sportschau.de/wintersport/biathlon/wm

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