Eine heftige Explosion hat am Samstagmorgen ein dreistöckiges Wohnhaus im Den Haager Stadtteil Mariahoeve teilweise zerstört. Zwei Menschen kamen ums Leben, ihre Leichen wurden aus den Trümmern geborgen. Vier weitere Personen wurden verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet. Rettungskräfte suchen weiterhin intensiv nach möglichen weiteren Opfern, doch die Hoffnung auf Überlebende schwindet mit jeder Stunde. Bürgermeister Jan van Zanen bereitet sich laut BR24 auf das "schlimmste Szenario" vor.
Die Explosion ereignete sich gegen 6:15 Uhr. Berichten zufolge gab es zunächst eine kleinere Detonation, unmittelbar gefolgt von einer deutlich stärkeren. Das Gebäude fing daraufhin Feuer. Wie die Bild-Zeitung schreibt, wurden Teile des Hauses herausgerissen und die Straße vor dem Gebäude ist mit Trümmern und Glassplittern übersät. Auch Autoscheiben und Schaufenster in der Nähe wurden durch die Druckwelle beschädigt. Augenzeugen berichteten der Bild von „meterhohen Flammen“ und Schreien. Ein Anwohner erzählte dem Medium AD, er sei von einem Beben des Bodens geweckt worden.
Ein Großaufgebot an Rettungskräften ist im Einsatz. Neben Feuerwehr und Polizei ist auch die Militärpolizei vor Ort. Spezialeinheiten mit Suchhunden suchen nach Verschütteten. Die Bewohner des Mehrfamilienhauses, die sich in Sicherheit bringen konnten, wurden in einer Notunterkunft untergebracht. Bürgermeister van Zanen verschaffte sich laut verschiedenen Medienberichten vor Ort einen Überblick über die Lage.
Die Ursache der Explosion ist noch ungeklärt. Focus Online berichtet, die Polizei fahnde nach einem Auto, das direkt nach der Explosion mit hoher Geschwindigkeit vom Unglücksort geflüchtet sei. Anwohner wurden gebeten, vorhandene Videoaufnahmen zur Verfügung zu stellen. In den Niederlanden kommt es immer wieder zu Sprengstoffanschlägen im kriminellen Milieu, wie unter anderem Der Westen berichtet. Ob die Explosion in Den Haag in diesem Zusammenhang steht, ist Gegenstand der Ermittlungen. Ministerpräsident Dick Schoof zeigte sich bestürzt und bot den Betroffenen Unterstützung an.
Anfang des Jahres gab es in Rotterdam eine ähnliche Tragödie. Bei der Explosion eines illegalen Drogenlabors in einem Wohnhaus starben drei Menschen. Die Bergungsarbeiten in Den Haag werden voraussichtlich die ganze Nacht andauern.
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