22.10.2024
Zukunft der Windhorst-Werften ungewiss: Stillstand und ausbleibende Löhne

Kein Geld für nichts: Windhorst lässt seine Werften ausbluten

Die Lage an den Werften des Investors Lars Windhorst spitzt sich weiter zu. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, haben viele der 530 Beschäftigten der beiden Standorte in Rendsburg und Flensburg ihr Septembergehalt noch nicht erhalten. Bereits seit längerer Zeit herrscht auf den Werften Stillstand, da es an Aufträgen und Lieferanten mangelt. Selbst notwendige Arbeiten werden nur noch gegen Vorkasse ausgeführt.

Die Situation eskalierte, als die Reinigungskräfte für die Toiletten nicht mehr bezahlt wurden. Die Werftführung sah sich daraufhin gezwungen, 500 der 530 Mitarbeiter freizustellen. Lediglich ein kleines Team ist noch für die Sicherung des Geländes und der Anlagen zuständig.

Betroffen von der Misere sind unter anderem der Bau einer 77 Meter langen Superjacht namens „Black Shark“ bei Nobiskrug in Rendsburg, die eigentlich schon 2023 hätte fertiggestellt werden sollen, sowie die Fertigstellung einer 210 Meter langen Fähre für das australische Unternehmen Searoad durch die Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG). Der Auftrag für die Fähre hat ein Volumen von rund 100 Millionen Euro.

Der Betriebsrat der FSG in Flensburg berichtete dem NDR, dass 80 Mitarbeiter, darunter auch Auszubildende, am 8. Oktober noch immer auf ihren Lohn für September warteten. In einer Aussprache mit dem designierten Geschäftsführer Robert Fischer von Mollard, der von Windhorst im Juni vorgestellt wurde, aber sein Amt noch nicht offiziell angetreten hat, konnten keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden.

Windhorst selbst erklärte die verspäteten Zahlungen in einem Telefonat mit dem Betriebsrat mit einem gesperrten Konto und versprach, die Gehälter würden ausgezahlt werden.

Die Produktion in Rendsburg ruht bereits seit längerem, wie der Betriebsrat berichtete. Nun scheint der Stillstand auch Flensburg erreicht zu haben. Auf Nachfrage, ob es Fortschritte beim Bau der Fähre für Searoad gebe, sagte Betriebsrat Jan Brandt: „Da ist Stillstand.“ Lediglich ein Drittel der Fähre sei fertiggestellt. Es fehle an Geld für Material und TÜV. Ursprünglich sollte die Fähre mit LNG-Antrieb Ende 2023 an Searoad ausgeliefert werden.

Im letzten Quartal haben 30 Beschäftigte die Werft bereits verlassen. An beiden Standorten zusammen arbeiten nur noch gut 500 Menschen. Der Betriebsrat befürchtet, dass die geschrumpfte Belegschaft bald nicht mehr in der Lage sein könnte, Schiffe zu konstruieren und zu bauen.

Über die Situation bei den Sozialabgaben ist nichts bekannt. Der Betriebsrat versucht, über den Wirtschaftsausschuss Informationen zu erhalten, doch die Einsicht werde ihnen verwehrt, so Brandt.

Es herrscht weiterhin Rätselraten darüber, warum Investor Lars Windhorst die Werft zwar am Leben erhält, aber letztlich ohne Arbeit ausbluten lässt. Windhorst hatte im Juni erklärt, dass sein Firmengeflecht der Tennor-Holding hohe Zahlungsverpflichtungen bedienen müsse.

Quellen:

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