Irlands Staatskasse verzeichnet einen erheblichen Überschuss, der hauptsächlich auf eine milliardenschwere Steuernachzahlung von Apple zurückzuführen ist. Das Finanzministerium in Dublin gab einen Überschuss von 12,8 Milliarden Euro bekannt, wovon fast elf Milliarden Euro vom iPhone-Konzern stammen. Dieser Betrag übertrifft laut einem Bericht der „Zeit“ vom 7. Januar 2025 sogar die ursprünglich veranschlagten Kosten für die Kindergrundsicherung in Deutschland, die zwölf Milliarden Euro betrugen.
Hintergrund dieser Nachzahlung ist ein langjähriger Rechtsstreit zwischen Apple und der EU-Kommission, der im September des Vorjahres vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zugunsten der Kommission entschieden wurde. Wie verschiedene Medien, darunter die „Esslinger Zeitung“ und „BörsenNEWS.de“, berichteten, profitierte Apple in Irland lange Zeit von Steuervergünstigungen, welche die EU-Kommission als wettbewerbsverzerrend einstufte. Die Behörde verlangte daraufhin von Apple die Nachzahlung von 13 Milliarden Euro Steuern zuzüglich Zinsen. Nach dem EuGH-Urteil musste Apple die Zahlung leisten.
Trotz der hohen Steuernachzahlung erzielte Apple im letzten Quartal einen Gewinn von 13,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen im Oktober bekannt gab. Die irische Regierung steht nun vor der Herausforderung, die unerwarteten Einnahmen zu verwalten. Das „RND“ berichtete am 20. September 2024, dass die Regierung Investitionen in den Wohnungsbau, die Infrastruktur und den Straßenbau in Erwägung zieht. Experten warnen jedoch vor einer möglichen Inflationssteigerung durch die zusätzlichen Ausgaben, da die irische Wirtschaft bereits robust ist.
Irlands Situation, durch die Steuernachzahlung über zusätzliche Milliarden zu verfügen, steht im starken Gegensatz zur Haushaltslage vieler anderer europäischer Länder. Während diese zu Sparmaßnahmen gezwungen sind, hat Irland nun einen beträchtlichen finanziellen Spielraum und muss die Verwendung der zusätzlichen Mittel sorgfältig planen.
