Die Zahl der Atemwegserkrankungen in Deutschland hat in der vergangenen Woche einen neuen Höchststand erreicht. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf den Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) berichtet, wurden in der 41. Kalenderwoche, die vom 7. bis zum 13. Oktober reichte, 8800 Atemwegserkrankungen pro 100.000 Einwohner registriert. Das entspricht hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung etwa 7,4 Millionen Menschen.
Der bisherige Höchstwert für die Kalenderwoche 41 stammte aus dem Jahr 2011 und lag bei mehr als 7800 Fällen pro 100.000 Einwohner. Im vergangenen Jahr wurden in der gleichen Woche etwa 7000 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner gemeldet.
Als Grund für den starken Anstieg der Atemwegserkrankungen nennt das RKI die Verbreitung von Rhinoviren und Coronaviren. Grippeviren spielen hingegen derzeit noch keine Rolle. In der vergangenen Woche wurden laut RKI keine Influenza A- und B-Viren nachgewiesen. Im vergangenen Jahr begann die Grippesaison nach Definition des RKI erst in der Kalenderwoche 50, also Mitte Dezember.
Die hohe Zahl der Atemwegserkrankungen spiegelt sich auch in der Anzahl der Arztbesuche wider. Laut RKI wurden in der vergangenen Woche 1900 Besuche pro 100.000 Einwohner wegen Atemwegserkrankungen registriert. Dieser Wert sei allerdings aufgrund der Herbstferien in einigen Bundesländern ungenau, so das RKI.
Das RKI vermutet, dass der starke Anstieg der Rhinoviren-Infektionen auf einen „Nachholeffekt“ zurückzuführen ist. Während der Corona-Pandemie hätten große Teile der Bevölkerung keinen Kontakt zu diesen Viren gehabt. Generell nehmen Atemwegserkrankungen laut RKI mit dem Ende des Sommers rasch zu und pendeln sich bis zum Jahresende auf einem hohen Niveau ein.
Quelle: dpa
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