16.10.2024
Anklageerhebung im Mordfall Besar Nimani in Bielefeld

Nach den tödlichen Schüssen auf den ehemaligen Box-Profi Besar Nimani in der Bielefelder Innenstadt hat die Staatsanwaltschaft einen Beschuldigten wegen heimtückischen Mordes angeklagt. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Ein Sprecher des Bielefelder Landgerichts bestätigte die Anklageerhebung. Wann der Prozess gegen den 34-Jährigen beginnt, stehe allerdings noch nicht fest. Nach einem zweiten Tatverdächtigen wird weiterhin international gefahndet. Zuvor hatte die „Neue Westfälische“ darüber berichtet.

Nimani war im März vor einem Geschäft in einer Fußgängerzone erschossen worden. Der 38-Jährige hatte zuvor in der Nähe sein Auto geparkt und war dann zu Fuß in Richtung des späteren Tatorts gegangen. Noch in der Tatnacht hatten Spezialeinheiten die Wohnungen der beiden Verdächtigen in Bielefeld durchsucht. Vier Monate später nahmen Zielfahnder einen von ihnen in Belgien fest.

Wie die „Westfalen-Blatt“ berichtet, hatte sich Nimani vor einiger Zeit bewaffnet – nach eigenen Angaben aus Angst vor den Hells Angels. Nach dem Mord gehen die Hinweise allerdings eher in Richtung Kurden. Oberstaatsanwalt Dr. Rainer Vietze von der Staatsanwaltschaft Traunstein (Bayern) bestätigte der Zeitung, dass die Behörde vor wenigen Tagen Anklage gegen Nimani erhoben habe – am 1. März, „wegen unerlaubten Führens von fünf Schusswaffen samt Munition“.

Der Westdeutschen Rundfunk (WDR) berichtet, dass der mutmaßliche Täter, ein 34-Jähriger, im Juli in Belgien vorläufig festgenommen wurde – rund vier Monate nach den tödlichen Schüssen. Ob Opfer und oder Täter einen Bezug zur organisierten Kriminalität oder zum Rockermilieu haben und ob dies bei der Tat eine Rolle gespielt hat, wollten die Ermittler dem WDR zufolge bisher nicht sagen.

Besar Nimani war unter anderem Europameister im Boxverband IBF, von dem er auch den Titel des Internationalen Deutschen Meisters im Halbmittelgewicht trug. Während dieser Zeit geriet er laut WDR mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt.

Quellen:

- dpa

- Westfalen-Blatt

- Westdeutschen Rundfunk (WDR)

- ZEIT ONLINE

Weitere
Artikel