Trotz der Bemühungen der italienischen Regierung, ihn fernzuhalten, war der Autor Roberto Saviano auf der Frankfurter Buchmesse präsent. Wie die F.A.Z. berichtet, war Saviano auf Einladung des PEN Berlin und seines deutschen Verlags Hanser am Stand des PEN in Halle 3.1 zu Gast.
Der Auftritt des italienischen Autors und Regierungskritikers war bereits im Vorfeld von Kontroversen begleitet. Die italienische Regierung hatte versucht, Savianos Teilnahme an der Buchmesse zu verhindern. Der Grund dafür liegt in Savianos Rolle als scharfer Kritiker der italienischen Regierung, insbesondere der radikalen und extremen Rechten sowie der Regierung Meloni.
Saviano, der seit der Veröffentlichung seines Buches „Gomorrha“ vor 18 Jahren unter Polizeischutz steht, sieht in dem Ausschlussversuch ein politisches Manöver. „Man wollte mich ausschließen“, wird Saviano von der F.A.Z. zitiert. „Weil es um eine Botschaft geht.“ Die Regierung wolle damit ein Zeichen setzen und ihre Macht demonstrieren.
Der Autor, der seinen internationalen Durchbruch mit dem Mafia-Roman „Gomorrha“ feierte, ist in den vergangenen Jahren zu einem prominenten Kritiker der politischen Verhältnisse in Italien geworden. Seine Präsenz in den sozialen Medien und im Fernsehen, wo er sich immer wieder kritisch über die Regierung äußert, hat ihm nicht nur Freunde eingebracht.
Die italienische Regierung befürchtet, dass Savianos Stimme und sein öffentliches Auftreten der extremen Rechten in die Hände spielen könnten. „Sie haben Angst vor dem, der gegen sie das Wort ergreift und mit seiner Stimme und seinem Gesicht wiedererkennbar ist“, so Saviano gegenüber der F.A.Z..
Trotz der Kontroversen und der versuchten Einflussnahme der italienischen Regierung zeigte sich Saviano auf der Buchmesse kämpferisch. Er nutzte seinen Auftritt, um an die italienischen Verleger zu appellieren, ihre Autoren besser zu schützen und sich gegen die Einflussnahme der Politik zu wehren.
Der Auftritt von Roberto Saviano auf der Frankfurter Buchmesse verdeutlicht die Spannungen zwischen Kunstfreiheit und politischer Einflussnahme.
Quelle: F.A.Z.
