Die Polizei hat zwei Männer festgenommen, die im Verdacht stehen, für mehrere Schleusungen nach Deutschland verantwortlich zu sein. Wie die Polizei mitteilte, seien bislang neun Schleusungen bekannt, bei denen insgesamt 61 Menschen aus Syrien nach Deutschland gebracht worden seien. Die Ermittlungen, die zusammen mit österreichischen und slowenischen Behörden geführt werden, dauern noch an.

Bereits im Dezember 2023 waren 32 Menschen unter unwürdigen Bedingungen auf der Ladefläche eines Lkw von Slowenien über Österreich nach Deutschland geschleust worden. Laut Polizeiangaben habe es für die Menschen auf der Ladefläche kein Wasser, Essen oder Pausen gegeben. Sie seien dann im Stadtgebiet Memmingen ausgesetzt worden.

Den Ermittlungen zufolge soll eine Gruppe von vier syrischen Staatsangehörigen im Alter von 21, 22, 23 und 31 Jahren für die Schleusungen verantwortlich sein. Einer der Tatverdächtigen wurde im Mai im deutsch-österreichischen Grenzgebiet im Landkreis Traunstein festgenommen, als er versuchte, 17 Menschen aus Syrien, darunter auch drei Kinder, mit einem gemieteten Kleintransporter nach Deutschland zu schleusen. Gegen den Verdächtigen wurde ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.

Mitte September wurde ein zweiter Verdächtiger in Leipzig festgenommen. Auch er befindet sich in Untersuchungshaft. Bei Wohnungsdurchsuchungen hat die Polizei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Auswertung wird noch dauern. Darüber hinaus soll ermittelt werden, ob es noch weitere Komplizen im In- und Ausland gibt.

Quelle: dpa Baden-Württemberg

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Ähnliche Fälle wurden auch aus anderen Teilen Deutschlands gemeldet. So berichtete die "Süddeutsche Zeitung" im September 2021 über die Festnahme von zwei mutmaßlichen Mitgliedern einer Schleuserbande in Bayern. Den Männern wurde vorgeworfen, die illegale Einschleusung mehrerer Ausländer über die Balkanroute organisiert zu haben.

Auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtete im September 2024 über eine Razzia gegen eine mutmaßliche Schleuserbande in Jena. Bei dem Einsatz, an dem auch die GSG 9 beteiligt war, wurden fünf Haftbefehle vollstreckt. Die Bande soll mindestens 140 Menschen illegal nach Deutschland gebracht haben.