Der Chemiekonzern BASF hat den Verkauf seiner Farben- und Lacksparte eingeleitet. Wie die F.A.Z. berichtet, erfolgt der Verkauf in zwei Stufen. Der erste Schritt beinhaltet den Verkauf des Geschäfts mit Wand- und Türanstrichen für Privatkunden. Für dieses Segment wurde bereits die erste Bieterrunde gestartet, wobei die Frist für unverbindliche Angebote in der zweiten Februarhälfte abläuft. Allein dieser Teil der Farbensparte „Coatings“ wird mit einem Milliardenbetrag bewertet und umfasst unter anderem ein Geschäft in Brasilien.
Wie Reuters berichtet, verkaufte BASF bereits im Februar 2016 sein Geschäft mit Industrielacken für Stahl- und Aluminiumbänder an Akzo Nobel für 475 Millionen Euro. Akzo Nobel CEO Ton Buchner sah in der Übernahme eine Stärkung der eigenen Position im Markt für sogenannte Coil Coatings. Diese Beschichtungen für Metallbänder werden für Fassaden, Kühlschränke, Jalousien und diverse Industrieprodukte verwendet. Laut einer mit der Transaktion vertrauten Quelle zahlte Akzo Nobel mehr als das Achtfache des erwarteten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das Jahr 2016. Der Verkauf des BASF-Geschäftsbereichs, der 2015 einen Umsatz von 300 Millionen Euro erzielte, wurde von Branchenexperten als notwendig erachtet, um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Im Dezember 2016, wie auf der BASF Webseite dokumentiert, erwarb BASF Chemetall, einen weltweit führenden Anbieter von Oberflächenbehandlungen für Metall, Kunststoff und Glas. Chemetall entwickelt und produziert kundenspezifische Technologien und Systemlösungen für die Oberflächenbehandlung. Die Produkte schützen Metalle vor Korrosion, erleichtern die Umformung und Bearbeitung, ermöglichen die optimale Vorbereitung von Teilen für den Lackierprozess und gewährleisten die richtige Haftung der Beschichtung. Diese Chemikalien werden in einer Vielzahl von Branchen und Endmärkten eingesetzt, darunter Automobil, Luft- und Raumfahrt, Aluminiumveredelung und Metallumformung.
Wie Reuters in einem weiteren Artikel berichtet, kaufte BASF im Juni 2016 das Oberflächenbehandlungsgeschäft von Albemarle für 3,2 Milliarden Dollar. Dies war die größte Übernahme von BASF seit dem Kauf von Cognis im Jahr 2010. Chemetall, mit Sitz in Frankfurt, ist ein globaler Anbieter von Spezialchemikalien für die Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen. Einen großen Teil seines Geschäfts macht Chemetall mit Chemikalien zum Schutz von Autoblechen vor Korrosion, bevor bis zu vier Lackschichten aufgetragen werden. Der Deal ergänzte die Coatings-Sparte von BASF, die im Vorjahr einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erzielte und hauptsächlich auf Automobilmärkte ausgerichtet ist.
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