19.10.2024
Dahouds Neuanfang bei Eintracht Frankfurt: Chancen und Herausforderungen

Dahoud bei Eintracht Frankfurt: Mit dem gewissen Etwas

Mahmoud Dahoud, auch bekannt als „Mo“, hat sich nach mehreren Vereinswechseln entschlossen, bei Eintracht Frankfurt einen Neuanfang in der Bundesliga zu wagen. Der 28-jährige zentrale Mittelfeldspieler, der am 30. August 2024 einen Vertrag bis zum 1. Juli 2026 unterschrieb, sieht in Frankfurt die Möglichkeit, sich als Führungsspieler zu etablieren und seine Karriere wieder auf die Überholspur zu bringen. Trotz seiner vielversprechenden Anfänge in der Bundesliga ist sein aktuelles Leistungsvermögen schwer einzuschätzen.

Die letzten Jahre waren für Dahoud von wechselhaften Leistungen geprägt. Nach einem vielversprechenden Start bei Borussia Mönchengladbach, wo er seine ersten Schritte in der Bundesliga machte, wechselte er 2017 zu Borussia Dortmund. Dort konnte er jedoch nicht die erhoffte Kontinuität erreichen. Verletzungen und die starke Konkurrenz im Kader führten dazu, dass er in den letzten beiden Spielzeiten kaum Spielzeit erhielt. Seine letzte Partie über 90 Minuten liegt bereits zwei Jahre zurück.

Ein neuer Anfang in Frankfurt

Mit seinem Wechsel zur Eintracht möchte Dahoud nun eine neue Seite in seiner Karriere aufschlagen. In einer Medienrunde äußerte er den Wunsch, Verantwortung zu übernehmen und der Mannschaft zu helfen. „Ich bin ein Bundesliga-Kind und freue mich, zurück zu sein“, sagte Dahoud. Er betont, dass er seine Stärken einbringen und den jüngeren Spielern zur Seite stehen möchte. „Ich will Spielfreude, Teamgeist und Leidenschaft zeigen“, fügte er hinzu.

Die Eintracht sieht in Dahoud eine wertvolle Ergänzung für das Mittelfeld, insbesondere in Anbetracht der Dreifachbelastung durch Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League. Sportvorstand Markus Krösche hebt hervor, dass Dahoud über die nötige Erfahrung verfügt, um unter Druck Lösungen zu finden und das Spiel zu gestalten. „Er kann den tiefen Spielmacher geben und das Spieltempo lenken“, sagte Krösche.

Die Entwicklung von Dahoud

Mahmoud Dahoud wurde 1996 in Syrien geboren und kam als Baby mit seiner Familie nach Deutschland. Seine fußballerische Ausbildung begann in den Jugendmannschaften von Borussia Mönchengladbach, wo er schnell auf sich aufmerksam machte. Sein Debüt in der Bundesliga gab er 2014 im Alter von 18 Jahren. Unter dem damaligen Trainer Lucien Favre entwickelte sich Dahoud zu einem der vielversprechendsten Talente der Liga. „Er hat das gewisse Etwas. Mo spielt intelligent und hat Übersicht“, lobte Favre seinen Schützling.

In seinen ersten beiden Jahren bei Gladbach zeigte Dahoud außergewöhnliche Fähigkeiten im Passspiel und in der Ballkontrolle. Sein Spielstil wurde oft mit dem von Ilkay Gündogan verglichen, was ihm den Spitznamen „Gladbacher Gündogan“ einbrachte. Doch der Wechsel zu Dortmund stellte sich als herausfordernd dar. Trotz seiner technischen Fähigkeiten fand er sich oft auf der Bank wieder, was seine Entwicklung stagnieren ließ.

Die Herausforderungen der letzten Jahre

Nach seiner Zeit in Dortmund wechselte Dahoud zu Brighton & Hove Albion in die Premier League, wo er jedoch ebenfalls nicht die erhoffte Spielzeit erhielt. Eine Leihe zum VfB Stuttgart brachte nicht die erhoffte Wende, da er auch dort nur sporadisch zum Einsatz kam. Diese Zeit der Unsicherheit hat Dahouds Marktwert erheblich beeinflusst, und die Eintracht sieht in ihm nun die Chance, einen Spieler mit viel Potenzial zurück ins Rampenlicht zu bringen.

„Du kannst deine Karriere nicht planen. Mal geht es hoch, mal runter, mal kommen Verletzungen dazwischen“, reflektierte Dahoud über seine bisherigen Erfahrungen. Er ist sich bewusst, dass er in Frankfurt die Gelegenheit hat, sich neu zu beweisen und seine Karriere wieder auf Kurs zu bringen.

Die Erwartungen an Dahoud

Die Erwartungen an Dahoud sind hoch, nicht nur von Seiten des Vereins, sondern auch von den Fans. Die Eintracht hofft, dass er als kreativer Kopf im Mittelfeld fungieren kann und die Offensive mit seinen Fähigkeiten bereichert. „Wir wollten einen Spieler auf der Position, der offensiv auftritt und Bälle schnell hinter die Kette spielen kann“, erläuterte Krösche die Beweggründe für die Verpflichtung.

Die Eintracht hat in der aktuellen Saison große Ambitionen, und Dahoud könnte eine Schlüsselrolle dabei spielen, diese zu verwirklichen. Sein Ziel ist es, sich als unverzichtbarer Bestandteil des Teams zu etablieren und die Eintracht in der Bundesliga und im DFB-Pokal zu unterstützen.

Die Zukunft von Dahoud

Mit dem Wechsel zu Eintracht Frankfurt eröffnet sich für Mahmoud Dahoud ein neues Kapitel in seiner Karriere. Er hat die Möglichkeit, sich in der Bundesliga zu beweisen und möglicherweise auch wieder für die deutsche Nationalmannschaft in Betracht gezogen zu werden. Dahoud hat bereits angedeutet, dass er gerne für Deutschland spielen möchte, nachdem er zuvor überlegt hatte, für die syrische Nationalmannschaft anzutreten.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Dahoud die Erwartungen erfüllen kann und ob er in der Lage ist, die Form zu finden, die ihn einst zu einem der vielversprechendsten Talente der Bundesliga machte. Die Eintracht wird ihm die Plattform bieten, um dies zu erreichen, und die Fans hoffen auf eine Rückkehr zu alter Stärke.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich Dahoud in Frankfurt entwickeln wird und ob er das „gewisse Etwas“ zurückbringen kann, das ihn einst zu einem begehrten Spieler machte.

Quellen: F.A.Z., dpa, Sky Sports

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