19.2.2025
Deutsch-Chinesischer Handel: Rückgang in 2024
Deutsch-Chinesische Handelsentwicklung 2024

Deutsch-Chinesische Handelsentwicklung 2024

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China haben sich 2024 merklich verändert. Wie die FAZ berichtet, schrumpfte der bilaterale Handel im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent, nach einem Rückgang von 15 Prozent im Jahr 2023. Dies stellt den ersten Rückgang in zwei aufeinanderfolgenden Jahren seit mindestens 35 Jahren dar. Während 2023 hauptsächlich Deutschland weniger Waren aus China importierte, war es 2024 umgekehrt: China reduzierte seine Importe aus Deutschland um 7,5 Prozent, nach einem Minus von 8,8 Prozent im Vorjahr. Bemerkenswert ist, dass Chinas Gesamtimporte trotz wirtschaftlicher Abschwächung insgesamt leicht stiegen, was darauf hindeutet, dass deutsche Waren in China weniger gefragt sind.

Klaus-Jürgen Gern vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, zitiert in der FAZ, erklärt diesen Trend mit der gestiegenen Produktionskapazität Chinas. Chinesische Unternehmen stellen nun selbst Produkte her, die früher aus Deutschland importiert wurden, insbesondere Autos und Maschinen. Produktionsverlagerungen, wie die von BASF nach China, tragen ebenfalls zur Verringerung des bilateralen Handels bei. Neben diesen strukturellen Faktoren spielt laut Gern auch die konjunkturelle Abschwächung in China eine Rolle.

Wie das Handelsblatt, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, haben die USA China im ersten Quartal 2024 als wichtigsten Handelspartner Deutschlands abgelöst. Die Importe aus China sanken um 11,7 Prozent auf 36 Milliarden Euro, während die Exporte nach China um 1,1 Prozent auf 24 Milliarden Euro zurückgingen. Das Handelsvolumen mit China lag somit bei 60 Milliarden Euro, verglichen mit 63,2 Milliarden Euro mit den USA. Experten halten es für möglich, dass die USA China im Gesamtjahr 2024 als Deutschlands wichtigsten Handelspartner ablösen könnten, was unter anderem auf die Konjunkturschwäche in China zurückzuführen ist.

Eine Studie der Germany Trade and Invest (GTAI), zitiert auf gtai.de, bestätigt diese Entwicklung. Die Studie nennt die Immobilienkrise, geopolitische Risiken und schwache Industrieinvestitionen in China als Gründe für den Rückgang des Handelsvolumens. Deutsche Unternehmen suchen vermehrt nach alternativen Beschaffungsmärkten und setzen auf Lokalisierung in China, was den bilateralen Handel zusätzlich verringert.

Eine ifo-Studie, veröffentlicht im ifo Schnelldienst digital, zeigt, dass der Anteil der deutschen Unternehmen, die auf wichtige Vorleistungen oder Waren aus China angewiesen sind, sowohl in der Industrie als auch im Handel zurückgegangen ist und nun jeweils knapp unter 40% liegt. Gleichzeitig ist der Anteil der Unternehmen gestiegen, die ihre Importe aus China reduzieren wollen. Als Gründe werden neben Diversifizierungsbestrebungen auch die gestiegene politische Unsicherheit genannt.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/aussenhandel-china-koppelt-sich-von-deutschland-ab-110307184.html
  • https://www.handelsblatt.com/politik/international/aussenhandel-china-nur-noch-zweitwichtigster-handelspartner-fuer-deutschland/100037893.html
  • https://www.gtai.de/de/trade/china/wirtschaftsumfeld/ist-china-bald-nicht-mehr-deutschlands-groesster-handelspartner--1072614
  • https://www.ifo.de/publikationen/2024/aufsatz-zeitschrift/zeitenwende-den-deutsch-chinesischen-handelsbeziehungen
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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