4.2.2025
Deutschlands Stahlindustrie: Zukunftssicher und wettbewerbsfähig?
Zukunftsfeste und wettbewerbsfähige Stahlindustrie in Deutschland

Zukunftsfeste und wettbewerbsfähige Stahlindustrie in Deutschland

Die deutsche Stahlindustrie steht vor der Herausforderung, sich im Kontext der globalen Wettbewerbslage und der ambitionierten Klimaziele zukunftsfähig aufzustellen. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der DPA wiedergab, forderte Thyssenkrupp-Stahlchef Dennis Grimm bessere Rahmenbedingungen für die Branche. Anlässlich eines Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Duisburg betonte Grimm die Notwendigkeit wettbewerbsfähiger Energiekosten und eines europäischen Handelsschutzes. Er unterstrich die Bedeutung der Stahlproduktion für die industrielle Wertschöpfung und die geostrategische Unabhängigkeit Deutschlands und Europas. Gleichzeitig bekräftigte er das Ziel einer klimaneutralen Stahlproduktion und verwies auf die geplante Fertigstellung der ersten Direktreduktionsanlage in Duisburg. Diese Anlage, die mit Unterstützung von Bund und Land NRW entsteht, soll zwei Hochöfen ersetzen und einen wichtigen Schritt in Richtung grüner Stahlproduktion darstellen.

Die Transformation der Stahlindustrie hin zu klimaneutralen Produktionsverfahren ist ein komplexes Unterfangen. Laut einer Studie der RWTH Aachen, die von Thyssenkrupp Steel in Auftrag gegeben wurde, ist das Konzept des Unternehmens, die Direktreduktion in bestehende Stahlwerke zu integrieren, technologisch machbar, skalierbar und innovativ. Die Studie bestätigt die Machbarkeit der geplanten Schmelzanlage, die das in der Direktreduktionsanlage reduzierte Eisen aufschmelzen und so ein flüssiges, heißmetallähnliches Material für die Weiterverarbeitung im Stahlwerk erzeugen soll. Diese Integration ermöglicht es Thyssenkrupp Steel, die Dekarbonisierung mit minimalen Störungen und maximaler Sortenvielfalt umzusetzen.

Die Herausforderungen der Transformation sind jedoch erheblich. Wie der Financial Times berichtet, plant Salzgitter, bis 2033 alle seine Hochöfen stillzulegen und auf Direktreduktionsanlagen mit Wasserstoff zu setzen. Dieser Umstieg ist mit hohen Investitionen verbunden und hängt von der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff ab. Die Frage der ausreichenden und kostengünstigen Wasserstoffproduktion ist zentral für den Erfolg der Transformation. Auch Thyssenkrupp Steel hat noch kein Datum für die endgültige Stilllegung seiner Hochöfen festgelegt und betont die Notwendigkeit einer sicheren Planungsgrundlage für die Wasserstoffversorgung.

Die Dekarbonisierung der Stahlindustrie erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch eine umfassende Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette. Wie im Deliverable 2.2 des REINVENT-Projekts hervorgehoben wird, können Strategien zur Dematerialisierung, Steigerung der Serviceeffizienz und vollständiges Recycling einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Stahlsystem leisten. Die Integration der gesamten Wertschöpfungskette bietet der Stahlindustrie neue Möglichkeiten zur Wertschöpfung, erfordert aber auch ein Umdenken und eine Neugestaltung des Marktes.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/04/thyssenkrupp-stahlchef-dringt-auf-verbesserungen-fuer-branche

https://www.thyssenkrupp-steel.com/en/newsroom/press-releases/rwth-university-scientists-study-confirms-thyssenkrupp-steels-concept-for-climate-neutrality.html

https://www.ft.com/content/8bf86419-e749-46d1-9cd9-5a72bc306fdc

https://static1.squarespace.com/static/59f0cb986957da5faf64971e/t/5be40340352f531a564c9a2e/1541669701888/D2.2+Climate+innovations+in+the+steel+industry.pdf

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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