Die Zukunft des Deutschlandtickets ist aktuell Gegenstand politischer Diskussionen. Die SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag setzt sich mit einem Dringlichkeitsantrag für den Erhalt des Tickets ein, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet (Zeit Online, 14.11.2024). Der Antrag zielt darauf ab, das bereits zuvor einstimmig gefasste Bekenntnis zur anteiligen Finanzierung des Deutschlandtickets durch das Land Schleswig-Holstein zu bekräftigen.
Mit über 13 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten wird das Deutschlandticket als Erfolgsmodell und Chance für die Mobilitätswende, den Klimaschutz und bezahlbare Mobilität betrachtet. Die SPD-Fraktion betont, dass ein Wegfall des Tickets eine erhebliche finanzielle Belastung für Pendlerinnen und Pendler bedeuten würde. Der Landtag fordert die schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten auf, sich für eine zügige Umsetzung der ausstehenden Änderung des Regionalisierungsgesetzes stark zu machen. Diese Änderung soll die Übertragbarkeit nicht verbrauchter Mittel des Deutschlandtickets auf das kommende Jahr sicherstellen.
Der SPD-Abgeordnete Niclas Dürbrook kritisiert die Ankündigungen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), die Finanzierung des Tickets allein dem Bund zu überlassen. Dürbrook sieht darin den Versuch, das Deutschlandticket zu „beerdigen“ und einen „Frontalangriff auf die Mobilitätswende“. Er verweist auf die früheren Kosten einer Monatskarte zwischen Lübeck und Kiel, die knapp 300 Euro betragen haben. Aktuell kostet das Deutschlandticket 49 Euro monatlich, ab dem Jahreswechsel 58 Euro.
Die Diskussion um die Finanzierung des Deutschlandtickets wird auch auf Bundesebene geführt. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) drängt auf eine schnelle Entscheidung des Bundestages zu den Finanzierungsfragen, wie aus einem Schreiben an die Fraktionschefs hervorgeht (Merkur.de, 13.11.2024). Krischer betont die Notwendigkeit von Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen, die ihre Strukturen bereits auf das Deutschlandticket ausgerichtet haben. Eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes soll es ermöglichen, nicht verbrauchte Mittel aus dem Jahr 2023 auch in den Folgejahren zu verwenden und so eine Finanzierungslücke zu vermeiden.
Auch der neue SPD-Generalsekretär Matthias Miersch äußerte sich zur Zukunft des Deutschlandtickets und geht davon aus, dass CDU und CSU das Ticket nicht auslaufen lassen werden (Merkur.de, 13.11.2024). Diese Zuversicht steht im Kontrast zu Äußerungen von Markus Söder, der die Zukunft des Tickets aufgrund der Wirtschaftslage in Frage gestellt hatte.
Die Debatte um die Finanzierung und Zukunft des Deutschlandtickets zeigt die unterschiedlichen Positionen der Parteien und die Bedeutung des Tickets für die Mobilität in Deutschland. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie die Finanzierung langfristig gesichert werden kann und ob das Deutschlandticket in seiner jetzigen Form bestehen bleibt.
Quellen:
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