VERBRAUCHER MÜSSEN ZAHLEN:
Die höchsten Dispozinsen seit der Finanzkrise
Von Christian Siedenbiedel
16.07.2024, 21:08 Lesezeit: 5 Min.
Während die Leitzinsen der EZB sinken, sind die Zinsen der Banken fürs Überziehen des Girokontos gestiegen. Nicht nur einige kleinere Banken schlagen ganz schön zu.
Bis zu 17 Prozent Zinsen verlangen Deutschlands Banken für das Überziehen des Girokontos im Rahmen des Dispositionskredits (Dispo). Im Durchschnitt zahlen Bankkunden mittlerweile 12,31 Prozent Dispozinsen pro Jahr. Das ist der höchste Wert seit der Finanzkrise 2008, wie das Verbraucherportal Biallo aufgrund eines aktuellen Zinsvergleichs berichtet. Noch vor einem Jahr habe der Durchschnitt bei 11,6 Prozent gelegen, vor zwei Jahren kostete ein Dispokredit im Schnitt noch knapp unter zehn Prozent.
„Obwohl die Kapitalmarktzinsen seit Herbst 2023 spürbar gesunken sind, haben die meisten Banken und Sparkassen ihre Dispozinsen in den vergangenen Monaten weiter nach oben geschraubt“, sagt Sebastian Schick von Biallo. Die FMH-Finanzberatung, die gleichfalls die Zinsen vergleicht, kommt im Schnitt auf 12,13 Prozent, die Stiftung Warentest auf 12,06 Prozent.
Das bedeutet, dass Verbraucher, die ihr Girokonto überziehen, immer mehr Geld für die Kreditkosten zahlen müssen. Dies kann insbesondere für Menschen problematisch sein, die bereits finanzielle Schwierigkeiten haben.
Es bleibt abzuwarten, ob die Banken ihre Dispozinsen in Zukunft weiter anpassen werden, wenn die Leitzinsen der EZB weiter sinken. Bis dahin müssen Verbraucher sich auf höhere Kreditkosten einstellen.
Quelle: F.A.Z.
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Christian Siedenbiedel
Redakteur in der Wirtschaft.
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