Dresden gedenkt des 80. Jahrestages der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA Sachsen, berichtet, hat das Bündnis Dresden Wi(e)dersetzen Widerstand gegen rechte Versammlungen angekündigt und gleichzeitig die offizielle Gedenkveranstaltung kritisiert. Sprecher Matthias Lüth erklärte, es gehe in dieser Woche darum, „Aufmärsche von alten und neuen Nazis“ zu stoppen.
Das Bündnis fordert ein Überdenken der aktuellen Erinnerungskultur und die Abschaffung des Gedenkens am 13. Februar. „In den Fokus gehört keine bombardierte Gauhauptstadt, sondern die Opfer des Nationalsozialismus“, so Co-Sprecherin Anne Herpetz, wie die Zeit wiedergibt. Stattdessen sollten andere Anlässe wie der Holocaust-Gedenktag oder die Erinnerung an die Pogromnacht stärker betont werden.
Lüth kritisiert die Stadt Dresden dafür, Nazis jährlich eine Bühne zu bieten. Die Polizei sichere die Aufmarschroute der Rechten ab, ohne diese im Vorfeld öffentlich bekannt zu geben. Das Bündnis ruft deshalb überregional zur Teilnahme an spontanen Versammlungen und zivilem Ungehorsam in der Innenstadt auf. Wie im Vorjahr hoffen die Organisatoren auf mindestens 5.000 Teilnehmer am 13. und 15. Februar.
Für Donnerstag ist eine genehmigte Veranstaltung mit großer Bühne in Sicht- und Hörweite der rechten Kundgebung auf dem Altmarkt geplant. An der Frauenkirche soll ebenfalls Protest gegen eine von den Freien Sachsen angemeldete Versammlung stattfinden. Das Bündnis ist laut eigenen Angaben auch auf zwei rechte Aufmärsche am 15. Februar vorbereitet.
Aufgrund der europaweiten Mobilisierung der rechten Szene und der Verlegung des „Tags der Erde“ in Budapest erwartet das Bündnis, wie die Zeit berichtet, eine höhere Anzahl an Rechtsextremen und gewaltbereiten Neonazis als in den Vorjahren. Man hoffe, dass sich dem viele Menschen entgegenstellen.
Wie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) berichtet, gab es 2024 eine Menschenkette mit mehreren tausend Teilnehmenden, die die Dresdner Innenstadt umschloss. Neben Gedenkandachten versuchten auch Neonazis erneut aufzumarschieren. Die bpb beschreibt auch die Entwicklung des Gedenkens in Dresden seit 1945 und die Versuche von Rechtsextremisten, dieses zu instrumentalisieren.
Der MDR berichtet, dass am 13. Februar 2024 rund 13.000 Menschen eine Menschenkette für Frieden, Menschenwürde und Toleranz in Dresden bildeten. Neben zahlreichen Gedenkveranstaltungen gab es auch Proteste gegen eine Mahnwache der AfD, die von Gegendemonstranten als Opfermythos-Bildung und Geschichtsrelativierung kritisiert wurde.
Die Webseite "Dresden Nazifrei" dokumentiert verschiedene Aktionen des Widerstandes gegen Neonazi-Aktivitäten in Dresden. So fand beispielsweise am 9. Februar 2020 der Mahngang "Täterspuren" statt, der an verschiedene Orte in Dresden führte, die im Zusammenhang mit nationalsozialistischen Verbrechen stehen.
Verwendete Quellen: