FDP und der anhaltende Personalmangel: Eine Analyse
FDP und der anhaltende Personalmangel: Eine Analyse
Der Personalmangel in der FDP ist ein wiederkehrendes Thema, das die Partei seit Jahren begleitet. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) analysierte, reichen die Wurzeln dieses Problems bis in die Zeit zwischen 1998 und 2009 zurück, als die FDP elf Jahre lang nicht an der Bundesregierung beteiligt war. Diese lange Abwesenheit aus Regierungsverantwortung führte zu einem Aderlass an erfahrenen Mitarbeitern und Beamten, die in Ministerien und Fraktionen Karriere gemacht hatten. Die FAS beschreibt, wie die FDP in der alten Bundesrepublik als "natürliche Regierungspartei" galt und dadurch über Jahrzehnte Zugang zu zahlreichen Stellen in Ministerien wie dem Außen-, Innen-, Justiz- und Wirtschaftsministerium hatte. Dieser stetige Zustrom an Nachwuchskräften brach mit dem Ausscheiden der FDP aus der Regierung 1998 ab.
Die Situation verschärfte sich zusätzlich durch die geringe Präsenz der FDP auf Landesebene in dieser Zeit. Wie die FAS berichtet, war die Partei nur noch in wenigen Landesparlamenten vertreten und stellte kaum noch Personal in Landesgeschäftsstellen oder Ministerien. Dieser Mangel an Erfahrung und Expertise wirkte sich auch auf die Regierungsarbeit der FDP nach ihrem Wiedereintritt in die Bundesregierung im Jahr 2009 aus. So musste die Partei, wie die FAS schreibt, auf fachfremde Kräfte zurückgreifen oder an erfahrenen Beamten anderer Parteien festhalten.
Auch der plötzliche Bedarf an Personal nach dem Wiedereintritt in die Bundesregierung 2009 stellte die FDP vor große Herausforderungen. Wie die FAS beschreibt, musste die Partei in kürzester Zeit Hunderte von Stellen besetzen, was sich als schwierig erwies, da die Landesverbände nur ungern qualifiziertes Personal nach Berlin abgaben. Die FAS zitiert damalige Medienanfragen, in denen die Landesverbände die Bundespartei aufforderten, eigenes Personalmanagement zu betreiben. Dies war jedoch aufgrund der vorausgegangenen Sparmaßnahmen erschwert. Der damalige Schatzmeister Hermann Otto Solms hatte den Mitarbeiterstab stark reduziert und Teile der Parteizentrale vermietet.
Die personelle Unterbesetzung zeigte sich auch in der Ampel-Koalition. Wie die Tagesschau am 02.06.2023 berichtete, fehlten der Bundesagentur für Arbeit zufolge Fachkräfte in 200 von 1200 Berufen. Die FDP hatte Schwierigkeiten, ihre Positionen in der Regierung adäquat zu besetzen und musste teilweise auf fachfremdes Personal zurückgreifen. Dies führte zu Kritik und schädigte das Image der Partei. Die FAS beschreibt beispielsweise den Fall des Bildungsministeriums, wo die FDP auf fachfremde Kräfte zurückgreifen musste, was ihren Rückhalt im Wissenschaftsbetrieb nicht förderte.
Auch die Tagesschau berichtete am 08.01.2023 über die Schwierigkeiten der Fachkräfteeinwanderung, die auch die FDP betreffen. Lange Wartezeiten und bürokratische Hürden erschweren es Unternehmen, qualifiziertes Personal aus dem Ausland anzuwerben. Diese Probleme tragen ebenfalls zum Personalmangel der FDP bei.
Die Wirtschaftswoche (WiWo) beleuchtete am 12.04.2023 die Ursachen und Folgen des allgemeinen Fachkräftemangels in Deutschland. Demografischer Wandel, ungleiche Verteilung von Auszubildenden und Absolventen sowie die geringe Bezahlung in einigen Branchen werden als Gründe genannt. Diese Faktoren spielen auch für die FDP eine Rolle und erschweren es der Partei, qualifiziertes Personal zu gewinnen.
Unabhängig vom Ausgang der nächsten Bundestagswahl wird der Personalmangel die FDP weiterhin beschäftigen. Die FAS schlussfolgert, dass die langen Phasen der Regierungsabstinenz ihre Spuren hinterlassen haben und der Wiederaufstieg mit jeder Zwangspause schwieriger wird.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundestagswahl-fdp-ist-eine-partei-ohne-profis-110282389.html
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/fachkraeftemangel-offene-stellen-kuenstliche-intelligenz-100.html
- https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fachkraefteeinwanderung-huerden-unternehmen-ihk-101.html
- https://www.wiwo.de/politik/deutschland/fachkraeftemangel-in-deutschland-wenn-unternehmen-das-personal-ausgeht-ein-ueberblick-zum-fachkraeftemangel/28936056.html
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.