Das TV-Duell zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz (CDU), am Sonntagabend war ein mediales Großereignis. Wie die Tagesschau berichtet, verfolgten über zwölf Millionen Zuschauer das 90-minütige Duell in ARD und ZDF.
Im Zentrum der Debatte standen die Themen Migration und Wirtschaft. Friedrich Merz warf dem Kanzler vor, in der Migrationsfrage realitätsfern zu sein, wie die Tagesschau ausführt. Scholz verteidigte den Regierungskurs und konterte mit dem Vorwurf der Zusammenarbeit mit der AfD, was er als "Wortbruch" und "Tabubruch" bezeichnete (Tagesschau). Merz wies diese Anschuldigungen zurück.
Auch beim Thema Wirtschaft lieferten sich die Kandidaten einen Schlagabtausch. Die FAZ hielt in ihrem Liveticker fest, dass Merz die deutsche Wirtschaft in der Krise sah und Scholz' positive Darstellung kritisierte. Scholz hingegen verwies auf positive Beschäftigungszahlen und die niedrige Arbeitslosenquote. Wie die Deutsche Welle berichtete, sprach Scholz im Duell auch über mögliche Steuererhöhungen für Spitzenverdiener, während Merz für niedrigere Steuern zur Förderung des Wirtschaftswachstums plädierte.
Ein weiterer Punkt war die militärische Unterstützung der Ukraine. Merz bekräftigte seine Forderung nach der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, während Scholz sich zurückhaltender äußerte (FAZ). Auch die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine wurde diskutiert, wobei Merz einen Beitritt während des Krieges ausschloss (Deutsche Welle).
Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, kritisierte nach dem Duell, dass Zukunftsfragen wie Klimaschutz und Bildung zu kurz gekommen seien, wie die Zeit berichtete. Habeck bemängelte, dass Union und SPD sich zu sehr auf das Beschreiben von Problemen konzentrierten und Verantwortung delegierten. Er forderte mehr Handlungsfähigkeit und Zuversicht in der Regierung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) schloss sich der Kritik an und bezeichnete die Wahl zwischen Merz und Scholz als schlechte Wahl. Die Grünen wollen laut Zeit hohe Vermögen stärker besteuern, um mehr Mittel für Kitas und Schulen bereitzustellen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/10/habeck-bei-tv-duell-hat-zukunft-gefehlt https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/liveticker-zur-bundestagswahl-2025-merz-reform-der-schuldenbremse-nicht-ausgeschlossen-faz-110093143.html https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/parteien/tv-duell-scholz-merz-100.html https://www.dw.com/en/spds-scholz-and-cdus-merz-spar-on-migration-economy-afd/live-71530340
