Die griechische Insel Santorini wird seit Wochen von einer Serie kleiner Erdbeben erschüttert, die Besorgnis über einen möglichen Vulkanausbruch ausgelöst haben. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, wurde in der Nacht zum 6. Februar nordöstlich von Santorini das bislang stärkste Beben mit einer Stärke von 5,2 registriert. Dieses Beben war sogar auf Kreta und in Athen spürbar, verursachte aber laut Behördenberichten keine Schäden.
Die anhaltende seismische Aktivität hat zu einer Massenflucht von der Insel geführt. Wie der Guardian berichtet, haben schätzungsweise 6.000 Menschen, hauptsächlich Einwohner, Santorini per Fähre, Flugzeug und sogar privaten Yachten verlassen. Ähnliche Zahlen nennt auch die BBC in ihrem Bericht vom 4. Februar. Die Bewohner berichten von großer Verunsicherung, insbesondere die Angst vor einem möglichen Vulkanausbruch und giftigen Rauchschwaden treibt die Menschen von der Insel, wie der Guardian eine Einwohnerin zitiert. Auch Travel Daily News berichtet über die Evakuierungen und die Schließung von Schulen.
Experten sind sich uneinig über die weitere Entwicklung. Während einige Seismologen ein stärkeres Beben mit einer Stärke von bis zu 6 erwarten, bevor die seismische Energie entladen ist, gehen andere von einem langsamen Abflauen des „Erdbebenschwarms“ aus. Unklar ist auch der Einfluss der Beben auf die beiden Vulkane in der Region, den bekannten Krater von Santorini und den unterseeischen Vulkan „Columbo“, der 1650 nach einem Ausbruch schwere Schäden im östlichen Mittelmeer verursachte. Live Science berichtet, dass sich die erhöhte seismische Aktivität auf das nördliche Ende der Caldera konzentriert, und erwähnt ähnliche Phasen seismischer Unruhe in der Vergangenheit, die nicht zu einem Ausbruch führten.
Die Behörden haben vorsorglich Schulen geschlossen und warnen vor Aufenthalten an Stränden und Häfen im Falle eines stärkeren Bebens und eines möglichen Tsunamis. Rettungskräfte sind auf der Insel stationiert und stehen bereit. Wie die BBC berichtet, wurden die Bewohner bestimmter Gebiete aufgrund von Erdrutschgefahr aufgefordert, diese zu verlassen. Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis rief zur Ruhe auf und versprach eine umfassende Analyse der geologischen Daten.
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