6.2.2025
Niedriglohnjobs in Deutschland: Entwicklung 2014-2024
Entwicklung Niedriglohnjobs Deutschland 2014-2024

Entwicklung Niedriglohnjobs Deutschland 2014-2024

Die Entwicklung der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland zwischen 2014 und 2024 war von verschiedenen Faktoren geprägt, darunter die Einführung des Mindestlohns zum 1. Januar 2015. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtete, sank die Zahl der Niedriglohnjobs in diesem Zeitraum um 1,3 Millionen. Im April 2024 verdienten etwa 6,3 Millionen Beschäftigte weniger als die Niedriglohnschwelle von 13,79 Euro brutto pro Stunde, was etwa jedem sechsten Job (16 Prozent) in Deutschland entspricht.

Vor Einführung des Mindestlohns, im April 2014, zählte das Statistische Bundesamt noch rund 7,6 Millionen Niedriglohnjobs – das entsprach mehr als jedem fünften Job (21 Prozent). Die damalige Niedriglohnschwelle lag bei 10,00 Euro brutto pro Stunde. Der Rückgang der Niedriglohnjobs war besonders stark in den ostdeutschen Bundesländern. Wie die Zeit die dpa zitiert, halbierte sich dort der Anteil der Niedriglohnjobs an allen Beschäftigungsverhältnissen nahezu von 35 Prozent auf 18 Prozent. In Westdeutschland sank der Anteil von 19 Prozent auf 16 Prozent.

Zum Niedriglohnsektor zählen alle Beschäftigungsverhältnisse (ohne Auszubildende) mit einem Verdienst von weniger als zwei Dritteln des mittleren Bruttostundenverdienstes. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verringerte sich der Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienern in dem Zehn-Jahres-Zeitraum. Die oberen zehn Prozent der Lohnskala verdienten im April 2024 das 3,00-Fache des Bruttostundenverdienstes der Geringverdiener, während es im April 2014 noch das 3,48-Fache war.

Während die Einführung des Mindestlohns in Deutschland 2015 einen Anstieg der Löhne im untersten Dezil bewirkte, hatte er laut einer Studie des DIW Berlin aus dem Jahr 2019 keinen Einfluss auf den Gesamtanteil der Niedriglohnbeschäftigten. Das DIW Berlin argumentierte in seinem Wochenbericht 14/2019, dass der Mindestlohn unter der Niedriglohnschwelle lag und somit den Anteil der Niedriglohnbeziehenden nicht verringerte. Das DIW schätzte die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten im Jahr 2017 auf rund neun Millionen, was etwa einem Viertel aller Beschäftigungsverhältnisse entspricht. Frauen, junge Erwachsene und Beschäftigte in Ostdeutschland seien besonders häufig von Niedriglöhnen betroffen, so das DIW Berlin.

Eine OECD-Studie aus dem Jahr 2023 betont die Herausforderungen für Geringqualifizierte durch die Digitalisierung, Dekarbonisierung und den demografischen Wandel. Die Studie hebt hervor, dass Geringqualifizierte seltener Karriereberatung erhalten, obwohl sie diese aufgrund der genannten Megatrends besonders benötigen.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/06/weniger-niedriglohnjobs-in-deutschland

https://www.destatis.de/EN/Press/2020/10/PE20_416_623.html

https://www.diw.de/de/diw_01.c.618332.de/publikationen/weekly_reports/2019_14_1/the_low-wage_sector_in_germany_is_larger_than_previously_assumed.html

https://www.oecd.org/employment/career-guidance-for-low-qualified-workers-in-germany-5e6af8da-en.htm

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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