6.2.2025
Niedersachsen: Riesiges Abwärme-Potenzial weitgehend ungenutzt
Abwärmenutzung in Niedersachsen: Großes Potenzial, geringe Nutzung

Abwärmenutzung in Niedersachsen: Großes Potenzial, geringe Nutzung

Niedersachsen verfügt über ein enormes, jedoch weitgehend ungenutztes Potenzial zur Abwärmenutzung. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, könnte die in industriellen Prozessen anfallende Abwärme rechnerisch den Wärmebedarf von 500.000 bis 800.000 Einfamilienhäusern decken. Grundlage dieser Zahlen ist die „Plattform für Abwärme“ der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE), die im Januar erstmals veröffentlicht wurde.

Mehr als 2.600 Unternehmen, vorwiegend aus der Energie-, Schwer- und Chemieindustrie, haben ihre Daten für die Plattform bereitgestellt. Wie die FAZ ebenfalls über die dpa meldet, beläuft sich die gemeldete jährliche Abwärmemenge in Niedersachsen auf 16,5 Terawattstunden (TWh). Das entspricht etwas mehr als 10 Prozent der bundesweit gemeldeten Abwärmemenge von 160 TWh. Laut der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (Kean) bieten über 300 Unternehmen im Bundesland eine Chance für die Wärmeversorgung.

Lothar Nolte, Geschäftsführer der Kean, sieht in der Plattform ein wichtiges Instrument für die Kommunen. Wie die Zeit berichtet, ermöglicht die Karte mit den Abwärmepotenzialen eine Identifizierung von überschüssiger Wärme, die in benachbarten Betrieben oder für die Fernwärmeversorgung nutzbar gemacht werden könnte. Die Kean betont jedoch, wie auch im Mindener Tageblatt zu lesen ist, dass die Plattform lediglich die vorhandenen Potenziale aufzeigt. Ob diese tatsächlich realisierbar sind, müsse im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung geprüft werden. Auch die BfEE selbst stellt auf ihrer Webseite klar, dass die Plattform lediglich eine Übersicht über die Abwärmepotenziale bietet, aber keine Aussage über deren tatsächliche Umsetzbarkeit trifft.

Die UAN (Unabhängige Arbeitnehmervertretung Niedersachsen) verweist auf ein Best-Practice-Beispiel in Alt-Georgsmarienhütte, wo die Abwärme eines Stahlwerks erfolgreich in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Dieses Projekt wurde von der Deutschen Energie-Agentur (dena) als „Leuchtturm der energieeffizienten Abwärmenutzung“ ausgezeichnet.

Ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Nutzung von Abwärme liefert die Nordenhamer Zinkhütte. Wie die Nachhaltigkeitsallianz Niedersachsen berichtet, wird dort die Abwärme über ORC-Module (Organic Ranking Cycle) in Strom umgewandelt und ins werksinterne Netz eingespeist. Dieses Projekt, gefördert im Rahmen des Wettbewerbs „Energieeffizienz“, ermöglicht eine Reduzierung des Strombedarfs um ca. 5.300 MWh pro Jahr und eine CO2-Einsparung von ca. 2.800 Tonnen.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/06/abwaerme-in-niedersachsen-zu-wenig-genutzt
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/abwaerme-in-niedersachsen-zu-wenig-genutzt-110279379.html
http://www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/waerme/Abwaermepotenziale-Niedersachsen.php
https://www.uan.de/projekte/kommn-niedersachsen/massnahmenkatalog/klima-und-energie/massnahme/abwaermenutzung
https://www.nachhaltigkeitsallianz.de/sauberer-strom-durch-abwaerme-wie-die-nordenhamer-zinkhuette-mit-volldampf-co2-einspart/
https://www.bfee-online.de/BfEE/DE/Effizienzpolitik/Plattform_fuer_Abwaerme/plattform_fuer_abwaerme_node.html

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