Seit Mitte Dezember 2024 gilt in Hamburg ein umfassendes Waffenverbot im öffentlichen Nahverkehr. Wie die Hamburger Behörde für Inneres und Sport berichtet, umfasst das Verbot neben Schusswaffen auch Messer, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Reizstoffsprühgeräte (mit Ausnahme von amtlich zugelassenen). Dieses Verbot gilt in allen U-Bahnen, AKN-Bahnen, Bussen, Fähren sowie den zugehörigen Stationen und Haltestellen im Hamburger Stadtgebiet. Auch der Hauptbahnhof, der Jungfernstieg (Alsteranleger) und der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) sind eingeschlossen. Wie t-online meldet, ist Hamburg damit das erste Bundesland, das ein solches umfassendes Verbot im Nahverkehr eingeführt hat. Die Grundlage dafür bietet das neue Sicherheitspaket der Bundesregierung.
Eine erste Großkontrolle im Februar 2025, bei der laut Zeit Online (DPA) fast 4.300 Personen kontrolliert wurden, führte zur Sicherstellung von 78 verbotenen Gegenständen. Darunter befanden sich 60 Messer und 18 weitere Waffen wie Schlagringe oder Reizgas. In zehn Fällen wurden Strafverfahren eingeleitet und 61 Personen erhielten eine Geldstrafe. Wie die Polizei Hamburg mitteilt, drohen bei Verstößen gegen das Waffenverbot Geldstrafen zwischen 150 und 10.000 Euro.
Es gibt Ausnahmen vom Waffenverbot, beispielsweise für Sicherheitskräfte, Handwerker, die Messer für ihre Arbeit benötigen, oder Personen, die Messer in verschlossenen Behältnissen transportieren. Auch für den Transport in geschlossenen Behältnissen oder Verpackungen, die einen unmittelbaren Zugriff verhindern, gelten Ausnahmen. Ebenso für gastronomische Betriebe bei der Verwendung von Messern in der Außengastronomie.
Die Polizei Hamburg, die Bundespolizei und die Sicherheitsdienste der Hochbahn und der Deutschen Bahn arbeiten zusammen, um das Verbot durchzusetzen. Es finden sowohl stichprobenartige als auch anlassbezogene Kontrollen statt. Bei Verstößen drohen, wie bereits erwähnt, empfindliche Geldstrafen.
Mit dem Waffenverbot soll die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr erhöht und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste gestärkt werden. Hamburg reagiert damit auf die bundesweite Diskussion um die Sicherheit im ÖPNV und setzt ein Zeichen gegen Gewalt.
https://www.zeit.de/news/2025-02/06/dutzende-messer-bei-kontrollen-in-bussen-und-bahnen-gefunden
https://www.polizei.hamburg/services/recht/waffen-und-messerverbot-oepnv-und-weitere-gebiete